Sehr geehrter Herr Fritzen,
Die Transmissionsmessungen des Swift Eaglet 7x36 von Frau Hauptmann, die professionell Ferngläser repariert und verkauft, lagen mir vor. Das Swift Eaglet 7x36 erreicht tatsächlich Werte der Topp-Drei. Ich glaube auch, dass Unterschiede von 1 oder 2 Prozenten kaum sichtbar werden.
Swift (rspt. der japanische Hersteller, ich vermute Tamron) hat vor einiger Zeit bei den Eaglets auf eine sogenannte CFT-Vergütung umgestellt. Darunter wird eine Cold Fusion Technology verstanden, die mir verdächtig nach dielektrischer Vergütung tönt. Ein Sprung in der Helligkeit und Schärfe ist also nur natürlich, er war auch nötig, denn das Eaglet 7x36 ist schon viele Jahre auf dem Markt.
Was bleibt an Kritikpunkten? Das geringe Sehfeld (im Vergleich zu den meisten 8x32 der Toppmarken) und die andere Drehrichtung zur Scharfstellung. Nun, die andere Drehrichtung teilt sich das kleine Swift mit vielen anderen Marken, hier handelt es sich eindeutig um eine Gewöhnungssache. Ich benutze je nach Aufgabe mehrere Ferngläser und habe nur die ersten 2 Minuten Probleme, bis ich mich umgestellt habe. Das kleinere Sehfeld hat mich bis jetzt nur einmal gestört, als ich beim Balzverhalten von Buntspechten nicht beide Vögel im Blickfeld haben konnte. Dafür habe ich für das Swift ca. 1/3 des Preises eines LeiSwaroZei 8x32 bezahlt und das ist mir dieses kleine feine Glas allemal wert.
Aber welches Fernglas für welchen Zweck sich jemand anschaffen will, das muss er allein entscheiden. Unbestreitbar sind die Erzeugnisse von LeiSwaroZei (und die Topp-Nikon-Produkte) hervorragend, aber, wie heisst es doch so schön: Auch andere Mütter haben hübsche Töchter. Was 'hübsch' ist, ist allerdings Geschmackssache und auf dem Fernglassektor ziehe ich beispielsweise das Swift Audubon 8,5x44 ED dem hervorragenden Swaro 8,5x42 jederzeit vor. Und noch besser ist für mich das KOWA 8,5x44. Bei jedem Fernglas gibt es positive und negative Eindrücke, ich entscheide mich nach der Summe aller Eigenschaften.
Mit freundlichen Grüssen
Michael Brücker