Diese Ergebnisse für die 42er-Modelle decken sich mit meinen Erfahrungen. Den Vergleich mit den 32ern konnte ich selbst bisher noch nicht durchführen, aber daß das Zeiss hier nur „minimal” heller ist, entspricht auch wieder meiner Erwartung (siehe auch meine obige Darstellung).
Ich habe festgestellt, daß viele Beobachter ein bläuliches Bild (ungeachtet der Hellempfindlichkeitskurve V-Lambda des menschlichen Auges mit dem Maximum bei 555 nm = gelbgrün) heller empfinden als ein gelbliches – auch die bläulicheren Autoscheinwerfer werden nachts als stärker blendend empfunden als die gelblicheren. Deshalb wundert es mich nicht, daß der tatsächliche Helligkeitsvorsprung der Zeiss-Victory-FL-Modelle größer wahrgenommen wird, als er tatsächlich ist. Daß bläuliches Weiß heller sein „muß“ als (objektiv gemessen gleich helles) gelbliches, obwohl das der V-Lambda-Kurve widerspricht, dürfte eine wahrnehmungsphysiologische Ursache haben (Lernerfahrung: bläuliches Tageslicht ist viel heller als gelbliches Lampen- oder Kerzenlicht). Unser Gehirn ist eben kein objektives Meßgerät, sondern wendet u.a. auch auf die Helligkeitssignale der Sehnerven offenbar noch Algorithmen an, die sich bei unserer Evolution und die schon erwähnte Lernerfahrung herausgebildet haben.
Daß Helligkeit nur ein Qualitätsparameter unter vielen ist, deren Gewichtung je nach Anwendung zudem stark variieren kann, ist klar. Aber es ging ja in der Ausgangsfrage primär ums Thema Helligkeit, und so habe auch ich mich nur dazu geäußert.
Walter E. Schön