Wohin würden Sie (G H) einen Weidmann (ist als Bezeichnung aber irgenwie falsch) einordnen, der bei hellichtem Tag einen Kaiseradler schießt? Und dabei blöderweise gesehen und dadurch überführt wird. Für mich ist das ein dunkelschwarzes Schaf?
Und der Grünrock, der zuhause einen Braunbären (bewiesenermaßen -mittels DNA - in Mitteleuropa erlegt) ausgestopft stehen hat, den er selbst illegalerweise geschossen hatte.
Aus guter Quelle weiß ich, das ein Jäger im Frühjahr in seinem Revier fast 100 Rohrweihen geschossen hat (auch illegal und eigentlich sinnlos, weil alles Zugvögel, die sicher nicht alle bleiben).
Abschuss des Habichtkauzes vom Aussetzungprojekt im Bayerrischen Wald.
Alles Falle aus 2007 2008.
Das sind nur die Spitzen einer Einstellung/ Haltung von Jägern.
Soweit zur Polemik!
Ich kenne aber auch einen Berufsjäger (aus meinem Stammgebiet), der dort seit fast 50 Jahren beruflich unterwegs ist. Der hat eine relativ vernünftige Einstellung zu Greifvögeln (=Raubvögel). "Das Abschiessen bringt sowieso nichts, da kommen andere" ist ungefähr seine Aussage. Trotzdem wird Raubwild (wie Fuchs, Marder etc.) auch von ihm "kurz gehalten" (bejagt mit Fallen...).
Das Problem ist das Besitzdenken. In "meinem" Revier gehört alles nutzbare Wild mir, und Greifvögel und andere Raubtiere STEHLEN MIR MEIN WILD. (Sinngemäß die Aussage eines Kollegen). Über Räuber- Beute Beziehungen* haben Jäger wenig Ahnung. Das Ausrotten gelingt nur mit konsequenter langjähriger fast kontinentweiter Verfolgung (wie bei Bär, Wolf etc. in Mitteleuropa vor 150 Jahren).
bedauert JC_4
*Kurzfassung: Ein Raubtier kann seine Beute unter natürlichen Bedingungen nicht ausrotten. Ausnahme = der Mensch. Der Aufwand die allerletzten Exemplare zu "erwischen" lohnt sich für den Räuber nicht. Im Gegenteil: Räuber, die sich auf wenige Beutetierarten spezialisiert haben, kommen eher in Bedrängnis auszusterben, falls die Beutepopulation stark zurückgeht.
Die Bestände der Räuber hängen mit denen der Beutetiere eng zusammen. Viele Beutetier = viele Räuber und umgekehrt.