In meiner Verwandschaft ist ein Jagdpächter. Er nimmt mich manchmal mit durch das Revier. Er hat auch dieses Besitzreden, mein Revier, mein Hochsitz, mein Schutzzaun. Die andere Seite ist, dass er ALLES tun würde, damit es seinem Wald mit allem Inventar so gut wie möglich geht.
Der Besitzanspruch kommt von der vielen Arbeit und dem Geld, das er hineingesteckt hat, albern ist es aber trotzdem, denn schließlich hat er das Gelände nur gepachtet und wenn der Hirsch weiterwandert, dann ist er weg.
Vor ein paar Jahren hat er angefangen, Führungen für Schulklassen und Kleingruppen zu veranstalten. Er hatte ein Ameisenprojekt und war sehr stolz darauf. Dann gab es eine Auseinandersetzung mit einem Lehrer von der GEW und danach hat er die Aktivitäten dann schlagartig gestoppt. Keine Führungen nur noch muffiges Gesicht.
Der Lehrer unterrichtet meinen jüngsten Bruder, also habe ich Ihn einmal darauf angesprochen, was denn da losgewesen wäre.
Darauf ging der ebenfalls hoch, ich stand da irgendwo in der Mitte und bekam den Mund nicht mehr zu.
Ich vermute einmal, es ist immer von übel, wenn sich Leute zur Durchstzung Ihrer Ziele organisieren und dann nur noch unter Ihresgleichen austauschen. Hinter manchen Zielen kann man sich auch sehr gut verstecken, man argumentiert für die gute Sache und dann darf es auch gerne einmal gröber werden.
Durch meinen Onkel kenne ich Jagdgäste, die dürften aus Altersgründen weder Schiessen noch auf den Hochsitz krabbeln. Ich kenne aber auch die vielen anderen, dazu zähle ich auch meinen Onkel, denn der hängt sich da wirklich rein.
Genauso gemischt wird es beim BUND zugehen, wobei die den Vorteil haben prinzipiell die Guten zu sein, ein Tatbestand, der mich immer mißtrauig macht.
Mein Vorschlag, entscheidend ist das Individuum. Der Trottel, der meint, er müßte einen Adler schiessen, denn sollte man mit Bild und Namen veröffentlichen, ebenso die anderen Helden, die aus unerfindlichen Gründen die Sau raus lassen.
Ich wette, auf diese Weise bekommt man die Leute diszipliniert.
Volker Werres