> Die Probleme werden doch von Pentax sehr gut beschrieben - von der Unmöglichkeit einer MC-Vergütung, bis zur Wärmeausdehnung und der Schädigung durch Umwelteinflüsse (aggressive Gase und Feuchtigkeit).
Hallo Walter,
es ist schon ein paar Jahre her (da war die Astroabteilung von CZJ noch am Markt) als Gerüchte gestreut wurden, dass Fluorit bei der Herstellung apochromatisch korrigierter Refraktorobjektive im Nachteil sei und ED Optiken natürlich die bessere Lösung sind. Die Firma, die diesbezüglich aktiv war, ist mir gerade entfallen ...... Da wurde u.a. behauptet, dass CaF2 hygroskopisch sei und dass es nicht umweltresistent ist. Darauf wurde von Herrn Dr. Pudenz und Herrn Karnapp (beide Astroabteilung CZJ und Entwickler der APQ Objektive) ein Artikel verfasst, in dem solche Argumente widerlegt wurden. CaF2 sollte weder hygroskopisch noch besonders empfindlich gegen Umwelteinflüsse sein. Dass CaF2 recht spröde ist, sich nicht so einfach bearbeiten läßt und auch mal zum Bruch neigt, das weiß jeder Mineraliensammler. Wenn man seinem Objektiv nicht mit dem Hammer zu Leibe rückt, keinen starken Temperaturgradienten aussetzt und ansonsten wie jedes andere optische Gerät sorgsam behandelt, dann sehe ich keine Probleme.
Nun die blöde Frage: wieso hat Ernst Abbe mit Erfolg CaF2 in Mikroskopobjektiven eingesetzt und das über Jahrzehnte? Da ist auch nichts passiert. Und weshalb überdauert CaF2 in seinen wunderschönen Kristallisationsformen Jahrmillionen in der freien Natur, wenn es im Refraktorobjektiv nicht resistent gegen Umwelteinflüsse sein soll?
Zum Thema Takahashi FC und FS Refraktoren: anfangs hat Takahashi dasselbe Design wie Vixen mit innenliegendem Fluoritelement genutzt und die Fluoritlinse nicht vergütet. In der FS Serie ist die nun aussen liegende Fluoritlinse tatsächlich vergütet und ich würde nach dem Anschein auf eine MC Vergütung tippen. Ich hatte aus beiden Serien über ein paar Jahre je ein Teleskop im Einsatz.
Frank.