Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn Sie am Anfang etwas Schwierigkeiten beim Einstellen auf ihre Augenweite hätten. Denn die Canon-IS-Ferngläser haben keine übliche Knickbrücke, sondern ein starres Gehäuse und um die optischen Achsen der OBJEKTIVE drehbare Okularfassungen, mit denen sich auch die vor den Okularen liegenden Porroprismen (2. Art) mitdrehen. Sie knicken also nicht das Gehäuse ab, sondern verdrehen beide Okularfassungen (sie sind intern miteinander gekoppelt, so daß sich automatisch beide immer um denselben Winkel gegenläufig drehen), bis die Abstand der Okularachsen mit Ihrer Augenweite übereinstimmt. Nach schon sehr kurzer Zeit wird es Ihnen aber nicht mehr schwerer fallen als bei anderen Ferngläsern mit Knickbrücke (es ist eine Sache der Gewöhnung).
Die Canon-IS-Gläser 8x25, 10x30 und 12x36 haben Stülpaugenmuscheln. Das ist eine unbequeme Sache, wenn man oft zwischen ein- und ausgefahren wechseln muß, z.B. wenn ein Brillenträger und ein Nichtbrillenträger das Fernglas abwechselnd benutzen oder ein Brillenträger oft auch ohne Brille beobachten will. Wenn Sie aber grundsätzlich ohne Brille durchschauen wollen, sind diese weichen und relativ langen Gummi„schläuch“ sogar im Vorteil, weil sie sich besser an die Augenhöhlen schmiegen und besser seitlich zwischen Okular und Auge einfallendes Störlicht abschirmen. Sofern Ihre Gesichtsform nicht allzu sehr vom Standard abweicht, sollten die Gummiaugenmuscheln gut unterhalb Ihrer Augenbrauen anliegen, was das Zentrieren bei einmal korrekt eingestelltem Okularachsenabstand sehr erleichtert, übrigens vor allem bei Nacht (Sternenhimmelbeobachtung) wichtig, weil viele bei Nacht das Fernglas verkantet oder verschoben an die Augen ansetzen. Dieser Körperkontakt hilft, dem sicher vorzubeugen. Außerdem ist die AP trotz ihrer noch bescheidenen Größe mit 3 mm doch schon merklich größer als die nur 2,5 mm große des Kompaktferngläser, z.B. des Trinovids 8x20. Ich bin sicher, daß Sie von den obengenannten Anfangsschrierigkeiten abgesehen bald sehr zufrieden mit dem Einblickverhalten sein werden.
Walter E. Schön