Kennen Sie den Film "Blow up" von Antonioni?
In diesem Film ( Internet gibt Auskunft ) fotografiert ein Fotograf heimlich ein Liebespaar das sich trifft. Wie ich mich erinnere, stehen Mann und Frau auf einer Wiese, hinter ihnen ist ein Waldrand. Der Fotograf fotografiert das Paar mit "viel um sie herum " also bestimmt kein Tele- eher ein 28mm - 50mm Objektiv. Er entwickelt das Foto und wenn er es betrachtet entdeckt er ( zusammen mit dem Zuschauer ) zwischen den BaĂŒmen und BlĂ€ttern, eine Hand mit einer Pistole.
Er entdeckt die Hand weil er in das Foto hineindringt - ich glaube, sogar mit einer Lupe.
Wenn man spÀter im Film das selbe Foto wieder sieht, entdeckt man die Hand viel schneller, ohne so tief einzudringen und ohne das man genau weiss wo die Hand mit der Pistole ist.
Weil man gelernt hat "wie zu sehen in dieser besonderen Situation"?
Ich denke dass "Seh - Erfahrung" eine ziemlich wichtige Rolle spielt in der Verarbeitung von Information durch unser Gehirn.
Es kann ( denke ich ) also passieren dass zwei Menschen durch zwei FernglÀser schauen und dass der eine Mensch immer zuerst/am Besten ein bestimmtes Objekt sieht. Weil er in dieser Situation "zu sehen weiss".
Bekommt er das andere Fernglas ( etwas gross / kleinwinkliger ) sieht er es wahrscheinlich noch am Ersten/Besten.
Bis der zweite Mensch auch gelernt hat "wie er hier sehen soll".
FĂŒr mich als NiederlĂ€nder ist es nicht leicht Gedanken wie hier oben in einer Fremdsprache aus zu drĂŒcken.
Ich hoffe, Sie verstehen dennoch was ich meine.
Freundlichen Gruss,
Dick van den Berg