Hallo Manfred,
im der Hauptsache sind wir uns einig: jedes Fernglas hat seine Stärken und Schwächen, jeder Beobachter seine Vorlieben.
Ich bezeichne mich bestimmt nicht als Vogelkundler, aber ich habe meine Ferngläser meist auf Vögel gerichtet. Hätte ich nur ein Glas, wäre es wohl ein 10x42. (Ich finde gerade im Gebüsch die große Tiefenschärfe eher als hinderlich, aber das kann sich mit dem Alter ändern).
So habe ich ein 8x32 FL (wegen des Sehfeldes und dem Zittern) zum schnellen abscannen, aber nie einhändig, denn auch ein 7fach oder 8fach taugt einhändig nichts im Vergleich zum zweihändig ruhig gehaltenem/sicher geführtem Glas.
Und anstelle eines Spektivs über der Schulter ein 20x60S um den Nacken. Beim Durchstreifen des Geländes habe ich nämlich absolut keine Lust im Fall des Falles erst ein Stativ auszuklappen, etc.
"Ein Vogelkundler mit sehr guten Augen sieht möglicherweise mit einem 7x - Glas mehr als ein sehschwacher Ornithologe mit einem 10fachen Glas. "
Ein guter Vogelkundler mit guten Augen, ohne Fernglas sieht mehr als ich mit 8fachem Glas, das spricht aber nicht gegen Vergrößerung sondern für den Vogelkundler und für gute Augen. Auch der Adleraugen-Orni sieht bei starker Vergrößerung mehr, sonst wären bei Ornis Spektive nicht so verbreitet. Übrigens: Das 20x60S ist in Vogelkundlerkreisen kaum verbreitet. Das spricht nicht gegen das Glas sondern weist auf eingeschränkte Finanzen hin (ich war glücklicherweise in der Lage, mir eines zu kaufen). Mangelnde Verbreitung hat nicht immer was mit mangelnder Eignung zu tun.
Carpe Diem!
OhWeh