Hallo Herr Müllers,
ehrlich gesagt stören mich die 8 m Nahgrenbze schon etwas.
ABER: in meiner bisherigen Beobachtungspraxis hatte ich nur sehr wenige Situationen in denen ich eine kürzer Nahgrenze brauchte. Einige wenige Male bin ich auch ein paar Schritte zurückgetreten.
Für mich persönlich überwiegen ganz klar die Vorteile und ich sehe mit dem Canon am meisten und habe mit ihm den größten Beobachtungsspaß und -Genuß. Fast immer sind die Vögel ja doch weiter weg als 8 m. Erst letzten Sonntag konnte ich die Braunkehlchen dank 12x und ruhigem Bild ganz eindeutig identifizieren während die anderen noch rätzelten.
Das andere "Problem" mit der Umschärfe kenne ich auch, allerdings nicht von meinem Exemplar. Dieses ist nach dem Aktivieren der Stabilisierung nach kurzer Zeit scharf und bleibt es auch dauernd! Wenn man zu sehr wackelt zuckt das Bild kurzzeitig, bleibt aber immer scharf.
Das 10x30 meines Bruders dagegen braucht immer 1-2 Sekunden bis es ein ganz scharfes Bild liefert. Davor ist es etwas verwaschen. Ich habe auch den Eindruck, dass es nach Schwenks immer etwas Zeit braucht bis wieder die volle Schärfe da ist. Das Zucken meines 12x36 hat das 10x30 nicht, es ist "weicher" abgestimmt.
Hier scheint es also unterschiedliche Parameter-Einstellungen bei den beiden Modellen zu geben und/oder auch die berüchtigten Produktions- bzw. Qualitätsschwankungen. Vielleicht "dreht" Canon auch jetzt noch an den Regelparametern, so dass unterschiedlich abgestimmte IS im Umlauf sind. Jedenfalls ist auf den Ferngläsern keine Firmware-Version angegeben.
In diesem Zusammenhang wäre es einmal sehr interessant eine größere Anzahl IS miteinander zu vergleichen (z. B. je 5 10x30, 12x36 und 10x42). Dann könnte man z. B. eine Aussage treffen über die unterschiedliche Abstimmung der Modelle oder hätte die Erkenntnis, dass man sein Canon IS unbedingt im Laden ausprobieren muss um keinen Gelee-Effekt zu haben.
Beste Grüße
Dietmar Streib