So schön und hochwertig die verfügbaren und kommenden Spektive der Qualitätshersteller auch sein mögen, es fällt mir schwer auf das binokulare Sehen zu verzichten. Mit ewas Übung oder kleinen Tricks wie Auflegen, Anlehnen etc. kann man ein hochvergrößerndes Fernglas auch viel besser ruhig halten als ein Spektiv. Wenn man dann noch bedenkt, daß für vergleichbare Wahrnehmungsleistungen monokular etwa 25% höher vergrößert werden muß als es binokular nötig ist, wäre man mit einem beidäugigen Bereich von 15-30 facher Vergrößerung doch sehr gut ausgestattet.
Die Beschränkung auf diesen Bereich würde vielleicht auch ein anständiges Sehfeld von durchgängig 60° oder mehr erlauben und eine Nahgrenze unter 10m ermöglichen. Der nötige Frontlinsendurchmesser wäre auf höchstens 70 mm begrenzt, so dass das Ganze verpackt in ein handliches Glas mit nicht viel mehr etwa 1,5 kg Gewicht kurze Freihandbeobachtung ermöglichen würde - ich war überrascht und begeistert, wie gut ich mit einem leichten chinesischen Billigglas 20xer Vergrößerung zurechtkam!
Das man bei diesen Vorgaben in Sachen Robustheit, Wasserdichtigkeit, Wechselokulare etc. Abstriche machen oder auf manches ganz verzichten müßte wäre zu verschmerzen. Wer das nicht kann, wird vom gegenwärtigen Spektivangebot gut genug bedient.
Leider wird aber momentan von keinem Tophersteller ein Zoomglas hoher Vergrößerung angeboten. Warum nicht? (Selbst höhere feste Vergrößerungen sind ja eine Seltenheit).