Ich hebe jetzt auf das eingangs ins Spiel gebrachte Beispiel der Lebensmitteldiscounter ab, weniger auf die Fernoptik.
"Der Kaufpreis kann natürlich dort am niedrigsten kalkuliert werden, wo diese Aspekte nicht berücksichtigt werden müssen, also beim Discounter. Und da werden dieser Tage die Massenumsätze gemacht."
...und massenhaft Mitarbeiter ausgebeutet und ausspioniert, weil so massenhaft geizige Käufer, die sich dann noch für besonders klug und verbrauchsbewußt halten, darauf abfahren, auch noch bei der wertvollen, lebenswichtigen Milch 5 Cent 'sparen' zu können. Jetzt dürfen wir - logistisch perfekt auf die Belange der Industrie und des Handels abgestimmt - alle H-Milch saufen, die zwar aufgrund einer marketingtechnischen Glanzleistung anders heißt, von der aber nach 14 Tagen trotzdem die Kälber sterben würden, weil nichts mehr drin ist, was Frischmilch ausmacht. Aber wir sind blöd genug - Verzeihung - wir sind so clever und schlucken den Mist, er ist doch so schön billig, während die Bauern aus Verzweiflung die gute Milch wegkippen. Es lebe das Schnäppchen - bis zum Erbrechen(im günstigsten Fall)! Auch ist mir nicht klar, wie irgendjemand glauben kann, daß er sich mit 6 Minutensteaks für 1,99 Euro auf Dauer nicht gesundheitliche Probleme holt. Von den ethischen Aspekten ganz zu schweigen. Auf den meisten Konsumentenseelen scheint ja eine dicke Hornhaut zu wachsen.
Ich gebe für gute Nahrungsmittel gern gutes Geld aus. Das ist mir mein Leben und die Existenz der Bauern wert. Dann lieber etwas weniger, aber besser und bewußter.
Jan Münzer