Hallo konfokal,
mein Satz zu den Sehfeldern war so gemeint, daß ich den Sehfeldvergleich bei der identischen Maximalvergößerung für angebrachter hielt, da für diese die Werte der Sehfelddurchmesser explizit von Zeiss angegeben werden und ich nicht sicher bin, ob man für die 18fache Vergrößerung beim Diascope den Sehfelddurchmesser einfach linear interpolieren darf.
Zu Ihren Sehfeldvergleichen, lieber MM, erlaube ich mir festzustellen, daß sie zwar von Sehfeld schreiben, welches durch eine Fläche quantitativ beschrieben wird, aber nur mit dem Sehfelddurchmesser in einer Dimension rechnen. Berücksichtigt man also den quadratischen Einfluß des Sehfelddurchmessers auf die Sehfeldfläche, kann man das Ergebnis des Vergleichs schon fast dramatisch nennen, obwohl das alte Vario des Diascope ohnehin nicht berühmt für große Sehfelder und SSW bei niedrigen Vergrößerungen war, werden diese vom Dialyt nocheinmal deutlich unterboten. Bei 45facher Maximalvergrößerung liefert das Dialyt einen Sehfelddurchmesser von 23 m und das Diascope von 26 m auf 1000 m. Das heißt, daß das Sehfeld des Dialyt bei Maximalvergrößerung nur etwa 78% des Sehfelds des Diascope 65 mit altem Vario beträgt, also fast ein Viertel weniger Fläche hat. Interpoliere ich linear mit den von Zeiss für 15fach und 23fach angegebenen Werten, komme ich beim Diascope auf einen Sehfelddurchmesser von 50 m auf 1000 m bei 18facher Vergrößerung. Vergleicht man die Sehfeldfläche mit der aus dem Durchmesser von 40 m des Dialyt bei Minimalvergrößerung resultierenden, muß man feststellen, daß das Sehfeld des Dialyt in diesem Fall nur 64% beträgt, also um etwa 36% kleiner ist. Das ist dramatisch und fällt wohl nicht nur im Vergleich mächtig ins Auge.
Über die Werbung "Sein variables Okular mit 18 bis 45-facher Vergrößerung begeistert bei geringer Vergrößerung mit einem großen Sehfeld." habe ich mich auch gewundert. Wenn wir schon nicht wissen, wo das Dialyt hergestellt wird, läßt sich auch die Frage stellen, wer die Werbung dafür textet. Das Sehfeld ist bei geringen Vergrößerungen natürlich wirklich größer als bei höheren, aber viele hier wird es ganz und gar nicht 'begeistern' können, im Gegenteil. Nun ja, den Jäger, der den kapitalen Rothirsch auf Abschußerlaubnis prüfen will, wird es nicht stören, wenn dieser mit Geweih bei Maximalvgrößerung auf 100 m Entfernung gar nicht mehr komplett ins Sehfeld paßt und die zu betrachtende Einzelheit des Geweihs beim Abzählen der Enden sichtbare Farbfehler aufweist.
Mit den besten Wünschen für ein ruhige Hand
Jan Münzer