Die Schärfentiefe der 10fachen Gläser ist deutlich geringer als bei den 7er oder 8er Gläsern und auch das absolute Sehfeld (in m/1000m angegeben) ist kleiner als bei den 7ern oder 8ern. Wenn Sie die Suchfunktion zur "Schärfentiefe" bemühen, werden Sie in diesem Forum weitere Erläuterungen dazu finden.
Nun hat das Kowa 10,5x44 (jedenfalls meines) eine bei moderaten und warmen Temperaturen hervorragend funktionierende, griffige und spielfreie Fokussierung, die ein schnelles Scharfstellen des Objekts ermöglicht. Dennoch kann ich aus den beschriebenen Gründen im Wald und in Hecken-/Gebüsch-Habitaten einen Vogel in der Regel mit einem 7x42 oder 8x42 schneller scharf einstellen. Ob in einigen kritischen Fällen (z.B. nicht singende Baumläufer) dann die 7fache oder 8fache Vergrößerung zur Bestimmung ausreicht, ist eine andere Frage. Aber wenn wir beim Unterschied zwischen Garten- und Waldbaumläufer sind, hat es auch viele Situationen gegeben, in denen mir auch ein 10faches Glas da nicht weitergeholfen hat, weil das Flügelmerkmal nämlich auch dann sehr schwer zu erkennen ist: Der Vogel bewegt sich meist rastlos und verschwindet ganz oft hinter dem Stamm. Noch problematischer können manche Laubsängerarten im Sommer/Spätsommer sein, die in den belaubten Baumkronen umherhuschen und mediterrane Grasmücken (z.B. Provencegrasmücke) können den Fernglasbenutzer auch sehr ärgern, so sehr, dass Sie in 9 von 10 Fällen den Vogel nicht richtig ins Bild bekommen, obwohl Sie seine Rufe überall hören und ihn für Bruchteile von Sekunden in der Macchia verschwinden sehen.
MP