Sehfeld und Schärfentiefe sind, wenn Sie so wollen, die zwei Seiten derselben Münze. Ein grösseres Sehfeld ist hilfreich beim Auffinden des gesuchten Objektes, genauso wie eine grosse Schärfentiefe. Und eine stärkere Vergrösserung lässt Einzelheiten leichter erkennen.
Ein Fernglas mit grossen Objektiven (40er oder gar 50er) ist lichtstärker, aber schwerer als ein 30er.
Das liegt alles auf der Hand und jetzt kommt es auf IHRE Bedürfnisse an. Legen Sie zu Fuss weitere Strecken mit dem Fernglas um den Hals zurück? Dann fahren Sie mit einem leichteren Fernglas besser. Beobachten Sie meistens über grössere Entfernungen? Dann ist eine höhere Vergrösserung vorzuziehen. Beobachten Sie auch in der Dämmerung oder im Wald? Dann wäre ein lichtstrakes Fernglas zu empfehlen.
All diese Fragen können nur Sie selber beantworten und ob ein Fernglas Ihnen gut in der Hand liegt, ob Sie es längere Zeit ohne zu wackeln halten können, ob das gebotene Bild Sie befriedigt oder nicht, auch das können nur Sie allein wissen.
Darum will ich den guten Rat gerne wiederholen: Ueberlegen Sie sich, wozu Sie das Glas hauptsächlich einsetzen wollen und sehen Sie dann durch die Gläser verschiedener Hersteller. Sollten Sie ein Produkt eines der Topphersteller in Erwägung ziehen und Kowa gehört für mich dazu, dann müssen Sie sich von einer grösseren Summe Geld trennen, bekommen dafür aber auch langjährige Freude und keinen Zweifel an der gebotenen Leistung.
Ich will Ihnen das an einem Beispiel demonstrieren. Ich habe kürzlich als normales Mitglied an der Generalversammlung der ALA, der Schweizerischen ornithologischen Gesellschaft teilgenommen. Auf der dazugehörigen Exkursion habe ich die verschiedensten Ferngläser gesehen. Die meisten waren Produkte der Topphersteller und erstaunlich viele hatten 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel. Die BesitzerInnen waren mit der gebotenen Leistung ihrer Ferngläser immer noch zufrieden und dachten nicht an eine Neuanschaffung. Zwei Porros von Swaro, ein Leica Trinovid aus den 70er Jahren und ein gleichaltes Zeiss wiesen grosse glanke Stellen auf, an denen die Schwärzung bis auf das blanke Alluminium abgegriffen war. Eine ältere Dame mit einem total abgegriffenen Swaro sah durch mein Kowa 8,5x44, fand das Bild toll, das Glas aber zu schwer und sagte lachend, sie bleibe bei ihrem 'silbernen' Swaro 8x30, das begleite sie ja auch erst seit 35 Jahren. Das haben Sie von einem Produkt der Topphersteller.
Michael Brücker