Also, soviel ich weiss, haben Fotoobjektive ein sehr viel flacheres Bild (verständlich auch: ein Filmstück ist schliesslich auch flach); sie liefern auch ein relativ grosses Bild, und dieses Bild muss auch überall scharf sein, denn ein Film verzeiht nichts; schliesslich sind sog. "APO"-Objektive, was den Farblängsfehler betrifft, über jeden Zweifel erhaben, denn Filme sind auch da unbestechliche Zeugen.
Natürlich kosten solche Foto-APO-Objektive ein vielfaches dessen, was "billig"-objektive kosten, also vielleicht sogar das fünffache; allerdings ist der Preisunterschied in den letzten Jahren kleiner geworden, vielleicht, weil die Stückzahlen gestiegen sind, vielleicht auch deshalb, weil man sie heute billiger produzieren kann (auch asphärische Linsen sind heute bei gleicher Qualität viel billiger als noch vor 20 jahren!).
Wenn man jetzt die astronomischen Preise von echten APO-Spektiven betrachtet, die zum teil mit der APO-Korrektion erklärt werden, und sie mit den inzwischen bezahlbaren APO-Fotoobjektiven vergleicht, die echt "bezahlbar" geworden sind (das Nikon kostet 815€), so fragt man sich, warum diese Preise astronomisch sind (Wahrscheinlich erwartet man in der Astronomie astronomische Preise ...); zwar hat ein Spektiv auch noch ein Umkehrsystem und ein Okular; dafür hat ein Foto-Objektiv eine aufwendige Schnecke, oft sogar ein AF-Motor, es hat auch noch eine (Spring-)Blende, ist also summa summarum nicht wesentlich "einfacher" zu bauen.
Aber, wie ich vor einem Monat geschrieben habe: nur der "Markt" bestimmt die Preise, nicht die Herstellungskosten! Trotzdem darf man sich die Frage stellen, ob die reinen Herstellungskosten eines APO-Spektivs wirklich 20x so hoch sind wie die eines Foto-Objektivs...
marc Champollion