Es war immer mein Bestreben, von Besserwissern (das meine ich hier positiv, also von Menschen, die es besser wissen als ich) dazuzulernen. Nun meinen Sie, bei mir „Lücken“ festgestellt zu haben. Darf ich Sie bitten, statt dies nur in den Raum zu stellen, so zu erklären, dass ich in der Lage bin, wenigstens eine meiner „Lücken“ zu schließen?
Ich zitiere aus Ihrem Text, und weil darin selbst ein Zitat enthalten ist, verzichte ich auf verwirrende zusätzliche Anführungszeichen, sondern schreibe das gesamte Zitat aus Ihrem Text in Fettschrift:
Ihr Beitrag
Zitat"Und bitte nicht vergessen zu sagen, dass es sogar den Vorteil hat, dass man beim Spektiv nicht so stark geblendet wird wie beim Blick durch ein lichtstarkes Teleskop und dass da zwar nicht „3 cm Wasser locker ausreichen“ aber 3 mm Pupillengröße und sogar sehr viel weniger." Zitatende
zeigt, dass Sie offensichtlich noch Lücken haben, Sie sollten den Begriff der lichtstarken Teleskope noch einmal nachlesen, zur Not im Kochbuch, da bin ich nicht so bewandert.
Nun dazu mein Kommentar:
Vorab möchte ich klarstellen, dass ich mein Wissen über die hier diskutierten Themen nicht aus Kochbüchern beziehe, wie es aufgeblasene Machos gern Frauen unterstellen, wenn ihnen Argumente fehlen.
Ich nehme an, Sie bezweifeln, dass man bei einem lichtstarken Teleskop stärker geblendet wird, wie ich Dummchen es vermutet habe. Dem zu widersprechen reicht nicht, das könnte jeder tun. Sie müssen begründen, warum das falsch ist.
Ich sage Ihnen, warum ich das vermutet habe. Wenn das Spektiv mit z.B. 85 mm Öffnungsdurchmesser (wie es Herr Wirtgen erwähnt, der mich aus ebenfalls noch zu erklärenden Gründen hier unwidersprochen eine „frustrierte Ziege“ nennen darf) bei 100facher Vergrößerung (ebenfalls von Herrn Wirtgen übernommen) eine Austrittspupille von 0,85 mm liefert, ein lichtstarkes Teleskop aber, unter dem ich mir z.B. ein Spiegelteleskop von 200 mm Öffnungsdurchmesser vorstellte, bei gleicher Vergrößerung auf 2 mm AP kommt, so erwarte ich als ganz naiver Mensch, dass zunächst unter Vernachlässigung unterschiedlicher Gesamt-Transmission jeder auf der Netzhaut entstehende Bildpunkt proportional zum Flächenverhältnis der Austrittspupillen beleuchtet wird. Das wäre hier beim Blick durchs große Teleskop um den Faktor (2/0,85)² = ca. 5,54 stärker. Ob ein Stern, ein Planet oder der Mond, also ein punktförmiges oder flächiges Objekt betrachtet wird, beim Blick durch das lichtstarke Teleskop ist das Bild auf der Netzhaut um das ca. 5,54fache heller. Wo also liegt bitte mein auf die von Ihnen vermuteten „Lücken“ zurückzuführenden Denkfehler. Ein Intelligenzbolzen wie Sie sollte mir das verständlich erklären können.
Sollten Sie nichts am obigen ersten Teil meiner von Ihnen zitierten Aussage zu kritisieren haben, Herr Kritiker, dann kann es nur noch meine zweite Aussage sein, dass 3 mm und sogar sehr viel weniger Pupillengröße (des Auges) bei einem Spektiv zur Himmelsbeobachtung ausreichen. Aber da ich oben schon zeigte, dass die AP des Spektivs mit 85 mm Öffnung und 100facher Vergrößerung nur 0,85 mm beträgt, sehe ich auch da keinen Fehler in meiner Aussage.
Ich hoffe auf Erleuchtung durch Ihre Lichtblitze.
Lisa
PS.: Sollten Sie nur unter der von mir nirgendwo angegebenen, sondern erst von Ihnen ins Spiel gebrachten „Anpassung ... an die Auflösung ...“ durch Wahl unterschiedlicher Vergrößerung ausgehen, die zu gleicher AP-Größe führen, so liegen Sie mit Ihrem Vorwurf daneben. Denn Sie haben diese Gleichheit der AP bei Spektiv und Teleskop genannt, nicht ich. Also können Sie doch nicht mir unter Annahme einer erst von Ihnen eingeführten Voraussetzung einen Fehler vorhalten. So dumm, wie Sie es mir unterstellen, bin ich nicht. Ich weiß sehr wohl, dass bei identischer AP (und ebenso identischer Transmission, die Sie unberücksichtigt lassen, was natürlich in Ihrem Falle keine „Lücke“ darstellt, weil für Sie Sonderregeln gelten) auch die Flächenhelligkeiten gleich sind und sich dann die Blendung nicht oder nur wenig unterscheidet. Ich muss das mit „oder nur wenig“ einschränken, denn wenn beim Spektiv der Mond bei 100facher Vergrößerung nur ca. die Hälfte des Sehfeldes ausfüllt, beim lichtstarken Teleskop mit um den Faktor ca. 2,35 höherer Vergrößerung aber das gesamte Sehfeld (und weit darüber hinausreicht), dann wird hier der Mond trotz gleicher Flächenhelligkeit etwas stärker blenden, weil die ins Auge fallende Gesamtlichtmenge (Lichtstrom) größer ist.
Ich fürchte, dass Sie nun, wenn Sie gründlicher nachgedacht haben, erkennen werden, dass nicht bei mir, sondern bei Ihnen „Lücken“ zu Denkfehlern führten, als Sie Ihren vorigen Beitrag schrieben. Aber behaupten will ich das vorläufig noch nicht, sondern Ihnen erst Gelegenheit zur Aufklärung meiner angeblichen „Lücken“ bieten.
Lisa