Hallo Frau Lisa -
'lichtstark' ist zugegebenermaßen ein etwas schwammiger, aber in Astrofuzziekreisen u.a. gebräuchlicher Begriff, welcher das Öffnungsverhältnis beschreibt, also das Verhältnis BwObj/ØObj - die Blende ist reziprok, aber das wissen Sie ja. Die Definition über die Öffnung ist jedoch nicht egal: würden Sie ein Gerät mit 300mm Öffnung und 3000mm Brennweite etwa als 'lichtstärker' bezeichnen als eins mit 200mm Öffnung und 800mm Brennweite? Sie können ja mal belichten…
Visuell spielt es nicht so die dominierende Rolle, die Lichtempfindlichkeit des Empfängers Auge ist da eher nichtlinear. Dennoch bleibe ich dabei, dass bei gleicher AP die Helligkeit eines Objektes gleich bleibt - unabhängig durch welche Eingangsöffnungsgrößen, Brennweiten oder Vergrösserungsvarianten sich die gleiche AP ergibt. Über durch MiniAPs bei kleinen Geräten sich einstellende Beugungserscheinungen wollen wir hier nicht diskutieren. Und dass Transmissionsunterschiede eine beträchtliche Rolle spielen, besonders bei Spiegeln ist natürlich von Bedeutung, gehört jedoch nicht zur Definition der Fragestellung: Helligkeit vs. AP .
Zum zweiten Absatz ein Beispiel: ein 200er f/5 mit 1000mm Brennweite und ein 10mm Okular ergeben eine Vergrösserung von 100x, also eine AP von 2mm. Das demselben Öffnungsverhältnis zugrunde liegende 80mm-Modell (z.B. Spektiv) korrespondiert jedoch bei gleicher Okularbrennweite eine Vergrösserung von nur 40x, somit auch eine AP von 2mm - einfacher bei Vergleichen ist zu rechnen: Okularbrennweite / Öffnungsverhältnis = AP.
Dies wissen Sie, andere Leser vielleicht nicht. Aber Sie haben recht: meine Aussage zur AP war so nicht richtig, jedoch ob der Einfachheit des Zusammenhanges vermutlich einem Denkfehler geschuldet, dto. bei 3.
Meine Erläuterungen waren also wirklich fehlerbehaftet, daher für nicht so beleumundete Leser u.U. wirklich verwirrend. Ob sie demnach überflüssig waren, entscheidet nicht die Intention ihrer Fragestellung. Schliesslich wirken andere (partiell virtuelle) Forenten als reales Korrektiv - egal ob bei Flüchtigkeitsfehlern (sowas ist menschlich motiviert und nicht physikalisch), oder Irrtümern oder gar falschen Zusammenhängen.
Der geneigte Leser bedankt sich für die Hinweise und Richtigstellung, hat jedoch für oberlehrerhafte Bemerkungen ein erstaunlich geringes Toleranzpotential.
Meine Grüße benenne ich, wie es mir passt.
Manfred