Liebe Lisa -
die Austrittspupille berechnet sich ganz rational aus dem Quotienten des Durchmessers der Eintrittspupille sowie der gewählten Vergrösserung, folglich ist ØAP = ØEP / V.
Die Helligkeit eines Objektes ist ausschliesslich von der Größe der EP abhängig. Die von Hr. Jülich u.a. erwähnten gerätespezifischen Transmissionsverluste im Strahlengang (Objektiv, Prisma, Okular) lassen wir mal weg, ebenso Einflüsse von Himmelshintergrundhelligkeit etc. Jedoch ist dies oft der entscheidende Faktor.
Somit bekommt man bei grösserer EP (z.B. dem erwähnten 200mm - Teleskop) und gleichem Öffnungsverhältnis - also dem Verhältnis von Objektivbrennweite und dem Objektivdurchmesser - bei gleichbleibender Okularbrennweite eine höhere Vergrösserung als beim 80er Spektiv. Damit wird jedoch auch die AP kleiner, das Bild also dunkler. (Das ist Physik und daher herstellerübergreifend.)
Somit ist demnach auch das Bild eines 200mm f/5 Teleskopes (also Brennweite = 200mm x 5 = 1000mm) genauso hell, wie das Bild eines 80mm f/5 Spektivs - gleiche Vergrösserung vorausgesetzt.
Die bei Planeten schon entscheidende Detailwiedergabe regelt sich jedoch ganz linear mit dem Öffnungsdurchmesser - folglich hat das 200mm Teleskop hier entscheidende Vorteile gegenüber dem 80er Modell. Jedoch wird das Bild von optisch hochwertigen kleinen Öffnungen 'nur' dunkler, die Bilddefinition aber nicht 'matschig'. Allerdings ist die für Planetenbeobachtung notwendige Vergrösserung bei kleinen Geräten nur noch schwer zu erreichen: die erforderlichen V führen dann zu winzigen APs, die dann zu dunkel werden. Jedoch ist oft die Qualität der Athmosphäre (Szintillation, Seeing etc.) der limitierende Faktor, besonders bei Hochvergrösserungen. In Sommernächten können schon 40x beim Mond zu viel sein, so dass kleine, aber feine vollapocromatische 80mm Refraktörchen dennoch besser zum Beobachten geeignet sein können. Die optische Qualität der Objektive oder Spiegel spielt naturgemäss hier auch eine entscheidende Rolle, ebenso die der bildaufrichtenden Systeme (Zenitspiegel, Umkehrprisma).
Die Qualität (Design, Einblick) von Okularen mit kleinen Brennweiten ist auch etwas kritisch, so dass es leichter ist, mit Systemen mit grosser EP und kleinerem Öffnungsverhältnis und somit langbrennweitigeren Okularen die erforderliche Vergrösserung zu erreichen, als mit kurzbrennweitigen Systemen und kurzbrennweitigen Okularen - wobei wir wieder bei der gleichen AP wären.
Also nochmal: ob sie z.B. einen 200er Spiegel nehmen oder ihr 80mm Spektiv, ist für die Bildhelligkeit erstmal gleich - Bilddefinition ist eine andere Geschichte…
erhellende Grüße
Manfred Gunia