Gestern war wieder "Fernglastreffen", und einer der Teilnehmer brachte das überraschend wiederentdeckte "Universal"-Fernglas seines Vaters mit:
"Dr. Wöhler Variskop, Kassel" und "7 x 35/ 12 x 60" war noch zu entziffern. Es handelt sich in der 7 x 35-Variante um ein Dachkantglas etwa normaler Größe, bei dem jedoch am inneren Rand der sehr tiefen Objektivfassung 3 Stifte in unterschiedlichem Abstand zueinander angebracht sind. Sie bilden die nur in einer Position passende Verriegelung für die anzusteckenden Zusatz-Objektive, mit denen dann 12-fache Vergrößerung erreicht wird (oder werden soll - wir konnten das nicht genau prüfen). Soweit von aussen sichtbar, sind alle Linsen blau vergütet. Bei 7-facher Vergrößerung war das Bild zwar deutlich dunkler als bei den zum Vergleich herangezogenen Zeiss Victory 7 x 42 und Docter 7 x 40, in der Mitte jedoch recht scharf. Bei 12-facher Vergrößerung war es merklich dunkler und etwas weniger scharf, sowie schlecht zu balancieren. Das dazugehörige Etui war eher als Koffer zu bezeichnen und gut unterteilt: links und rechts Röhren für die Zusatzobjektive, in der Mitte Platz für's 7 x 35. Gekauft habe sein Vater das Glas, so erinnerte sich der Sohn, 1967 zu weihnachten - weil er es für ein vielversprechendes Sonderangebot gehalten habe. 7 x 35 war damals als Alternative zu 8 x 30 sehr in Mode. Ob sein Vater die 12-fache Vergrößerung jenseits vom Ausprobieren jemals genutzt habe, wisse er jedoch nicht. Einig waren sich alle, dass man sich damals aber etwas hat einfallen lassen, das den Rahmen des Üblichen verlassen hat. Ganz offensichtlich ist der Wunsch nach einem Universal-Fernglas nicht neu. Zum Schluss meine Frage: Wer kennt dieses Glas, wer hat Erfahrungen damit und wer war Dr. Wöhler?