Schön, dass diese einfache Maßnahme den Beobachtungskomfort für Sie verbessert. Da bei Ihnen der Fall genau umgekehrt liegt wie bei "Klaus", frage ich mich, wodurch es kommt, dass die SE-Okulare so intolerant gegen kleine Variationen beim Einblickabstand reagieren... Da Brillengläser meist schräg geneigt gegen die Muscheln gehalten werden, können Sie vielleicht auch versuchen, den Wulst unten noch etwas zu erhöhen, also etwas schief umzuklappen, damit die Brillengläser mit größerer Fläche anliegen und Sie das Fernglas in der Senkrechten weniger leicht verkippen können.
Herr Schön hat mal auf dem Astr.de Forum sehr gut erklärt, wie Kidney-Beaning durch sphärische Aberration zustande kommt. In Ihrem Fall dürften die Abschattungen vermutlich eine andere Ursache haben, und es sich nicht um Kidney-Beaning handeln: Wenn ich bei meinem Nikon HG 10x25 immer dichter an die Okulare gehe, vor die normale Position, sehe ich, wie irgendwann meine eigenen Augenpupillen das Bildfeld mehr und mehr abschatten. Nicht nur beim Umherblicken, sondern auch konzentrisch beim Geradeaussehen. (Das müsste sich bei so gut wie jedem Fernglas mit genügend großem AP-Längsabstand provozieren lassen. Das ganze ist natürlich pupillenreflexabhängig, wenn sich die Iris bei hellem Licht maximal zu kleinster Pupille zusammengezogen hat ist der Effekt am stärksten.) Genau dasselbe dürfte bei Ihnen der Fall sein, weil Sie zu nahe am Okular waren.
Kidney-Beaning, wie von Herrn Schön beschrieben sieht anders aus. Es tritt nur auf wenn sich die Pupille beim freien Geradeausblick zwar in optimaler Lage befindet, aber dann beim Seitwärtsblicken etwas zurückschwenkt hinter die optimale Lage (und nicht davor wie oben) - weshalb man dann durch dichteres Heranrücken beim Seitwärtsblicken dem Kidney-Beaning entgegenwirken kann (und nicht wie oben bei der Augenpupillenabschattung durch Abrücken).
Noch etwas: da kein Gesicht ganz symmetrisch ist, kann es nach meiner Erfahrung bei kritischem Einblick etwas bringen, wenn man versucht, links und rechts unterschiedliche Okularmuschelstellungen zu wählen. Wenn man zuerst bei ganz heruntergedrehten oder ganz umgeklappten Muscheln versucht, das Glas freischwebend in allen drei Achsen in optimale Position zu bringen und dann die Muscheln individuell für jede Seite so weit hochdreht oder klappt, bis beide mit dem richtigen Andruck an jeder Augenhöhle anliegen, kommt z.B bei meinem Nikon HG 10x25 mit seinen kleinen Muscheldurchmessern für mich ein Links-Recht-Unterschied von 3mm heraus. Bei anderen Gläsern mit toleranterem Einblickverhalten oder größeren Augenmuscheln ist diese Korrektur nicht nötig.
Vielleicht könnten Premiumhersteller sogar darüber nachdenken, für Einzelfälle individuell angepasste Augenmuscheln anzubieten...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.11 00:42.