Hallo in die Runde,
Ich hatte das Fernglas vor kurzem eine Woche lang getestet und gebe hier meine subjective Einschätzung dazu ab. Ich hatte selbst vor dem Kauf versucht Informationen über das Glas zu googeln und bin nicht recht fündig geworden bin.
Hier nun für die die es interessiert.
Meopta MeoPro 6,5x32
Gefertigt in der tschechischen Republik und erstaunlich gut verarbeitet.
Es hat ein bemerkenswert helles Bild mit weit reichender Randschärfe. Keine störenden Bildwölbungseffekte bei bewegter Beobachtung. Die Ruhe der 6,5-fachen Vergrößerung vereint mir derart hoher Bildhelligkeit bringen sehr viel Information auf die Netzhaut. Farbsäume sind im zentralen Beobachtungsfeld praktisch nicht vorhanden. Sie treten erst in den weiten Randbreichen in grün-violett auf. Wer also bevorzugt schräg durchs Fernglas schaut und genau auf der Sehfeldkante beobachtet hat Pech ;-)
Habe es dem Docter (8x42) vorgezogen welches zufällig bei Frankonia für ähnliches Geld (399,-) zu bekommen war und mir zum Vergleich diente. Unbeeindruckt vom großen Markennamen Docter verglich ich beide Gläser auch unter komplizierter tief stehender Sonnengegenlichtsituation und habe mich schlicht für das Glas mit dem besseren Wirkungsgrad entschieden, dem Meopta.
Auffällig, das Meopta kommt sehr sehr gut mit Gegenlichtsituationen zurecht. Es bildet sich keine Sichelförmige, Aufhellung in der unteren Bildhälfte wie oftmals zu beklagen. Das Bild bleibt klar und kontrastreich, auch bei tief stehender Sonne von vorn und zusätzlich gespiegelter Sonne von schräg unten auf einer Wasserfläche. Sehr gut gelöst, ein starkes Plus.
Alle Bauteile des Meopta sind wertig, passgenau und funktional. Die Mittelfokussierwalze läuft leichtgängig, sehr gut dosierbar und reagiert empfindlich genau auch bei Richtungswechsel ohne Verzögerung oder Spiel. Der Dioptrieausgleich liegt schön straff vor der Fokussierwalze, unempfindlich gegen ungewolltes verstellen (anders beim Docter, Fokus schwammig, träge und der baugleich positionierte Dioptrieausgleich widerum viel zu leichtgängig).
Die Augenmuscheln sind auf drei Stufen verstellbar. Eingedreht kann ich das gigantische Sehfeld bereits voll einsehen wenn ich das Glas ca. 1cm frei vor meine Brille halte.
Für die Astronomie nicht uninteressant als freihand Übersichtsglas um beispielsweise ganze Sternengruppen, -bilder insgesamt zu betrachten etc... Nur "höchst- stecknadelkopffeine Sternenabbildung" ist nicht gegeben, dafür ist die gebotene Schärfe nicht ausreichend.
Das Meopta MeoPro 6,5x32 war für mich am Beeindruckensten in seinem Preissegment und ich hätte es beinahe behalten da es wirklich gut ist und Spaß macht, nur eben... ein Tick mehr Schärfe, die hat mir gefehlt. Es löst nicht so gut auf wie meine Jenaer Porros.
Meine Einschätzung ist natürlich subjektiv. Gern können ergänzende oder gegenteilige Meinungen beigetragen oder diskutiert werden.
Gruß in die Runde der Fernglasinterressierten!
stefan_r