Erstens, man sollte immer wissen, dass man Einzelstücke vergleicht und nicht aus EINEM Vergleich generalisiert. Optische Systeme schwanken innerhalb eines Typs sehr stark in ihrer Qualität, leider auch bei teuren Modellen.
Zwotens, Kontrast. Viel Kontrast, "Knackigkeit", wirkt erstmal gut. Zeiss etc. wissen um dieses psychologische Phänomen natürlich sehr gut. Die meisten Fotografen würden Ihre Landschaftsbilder auch so in Photoshop hindrehen - es gibt reine Schwärzen und klares Weiss, und dann natürlich Kantenschärfung, das ist eben "knackig". Diese Eigenschaften sind nicht nur digital erzeugbar, sie werden auch in Optiken verwirklicht. Ich finde aber z.B. mein Nikon SE zu knackig - der Kontrast ist künstlich hoch, dass heisst, Schatten werden schwärzer, Lichter fressen komischer aus als bei den Swarovski Pendants, das ganze Bild ist auch dunkler, UND: die groben Kanten sind fast schon elektronisch überschärft. Ich mag gerade an den Swarovskis, dass sie einen völlig natürlichen Bildeindruck liefern. Das könnte man als "Grauschleier" empfinden, ich kenne den Eindruck, den Sie beschreiben. Vielleicht ist aber eher das Zeiss wie das Nikon überkontrastig. Zeiss und Nikon haben ja bei den Photoobjektiven auch jahrzehntelang eher diesen hohen Kontrast bei groben Strukturen geliefert, der eben so "scharf" wirkt, während Leica und andere eine andere Philosophie hatten.
Zur Wahrnehmungspsychologie, es gibt da einen brillanten (technischen) Artikel von Hans Kiening von ARRi, "4K+Systems", Stichwort Heynacher Integral, das ist der springende Punkt, es lässt sich meiner Meinung nach auch auf Ferngläser übertragen.