Bernhard schrieb:
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> Diesen Irrsinn kann man z.Z. wunderschön am
> Werkstoff Titan beobachten. Ich meine nicht die
> Beschichtung mit Titan der Optik wegen, sondern
> was für Artikel aus Titan gefertigt werden. Der
> Irrsinn schlechthin ist z.B.
> Campingbesteck/-geschirr. Dafür diesen besonders
> teueren und energieintensiven Rohstoff, dessen
> Eigenschaften dort gar nicht benötigt werden. Nur
> weil es sich gut verkauft.
1. Besonders problematisch ist der Einsatz von Titan bei Bauteilen mit einem hohen Grad von spanabhebender Bearbeitung (=viel Abfall) und/oder kurzer Nutzungsdauer, weil sich Titan besonders schlecht rezyklieren lässt. Anders ausgedrückt: Titan ist vermutlich der metallische Werkstoff mit dem schlechtesten Wertverhältnis von Schrott zu Halbzeug.
2. Eher "modische" denn vernünftige Titan-Anwendungen scheint es nicht nur im offensichtlicheren Freizeitbereich zu geben. Gemäss:
[
www.wildundhund.de]
Wechselte Leica von Aluminium zu Titan als Werkstoff der Knickbrückenachse. Dies ausgerechnet bei einem Bauteil, dessen Form und (ohnehin relativ geringe) Abmessungen vorwiegend durch dessen Funktion vorgegeben sind und sich daher schlecht festigkeitsmässig optimieren lässt. Oder anders ausgedrückt: Bei einem solchen Bauteil ist es kaum möglich, die höhere Werkstofffestigkeit gewichtssparend durch entsprechende Reduktion der Abmessungen zu nutzen. Zu dem hat Titan ausgesprochen schlechte Gleiteigenschaften und eignet sich dadurch kaum für Gelenke allgemein (inklusive künstliche Hüftgelenke).