Hans Weigum schrieb:
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> Bernhard schrieb:
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> -----
> ........
> > Diesen Irrsinn kann man z.Z. wunderschön am
> > Werkstoff Titan beobachten. Ich meine nicht die
> > Beschichtung mit Titan der Optik wegen, sondern
> > was für Artikel aus Titan gefertigt werden.
> Der
> > Irrsinn schlechthin ist z.B.
> > Campingbesteck/-geschirr. Dafür diesen
> besonders
> > teueren und energieintensiven Rohstoff, dessen
> > Eigenschaften dort gar nicht benötigt werden.
> Nur
> > weil es sich gut verkauft.
>
> 1. Besonders problematisch ist der Einsatz von
> Titan bei Bauteilen mit einem hohen Grad von
> spanabhebender Bearbeitung (=viel Abfall) und/oder
> kurzer Nutzungsdauer, weil sich Titan besonders
> schlecht rezyklieren lässt. Anders ausgedrückt:
> Titan ist vermutlich der metallische Werkstoff mit
> dem schlechtesten Wertverhältnis von Schrott zu
> Halbzeug.
>
> 2. Eher "modische" denn vernünftige
> Titan-Anwendungen scheint es nicht nur im
> offensichtlicheren Freizeitbereich zu geben.
> Gemäss:
>
>
> [
www.wildundhund.de]
> rma438/Archiv_2006/046_049_fernglastest_0206.pdf
>
> Wechselte Leica von Aluminium zu Titan als
> Werkstoff der Knickbrückenachse. Dies
> ausgerechnet bei einem Bauteil, dessen Form und
> (ohnehin relativ geringe) Abmessungen vorwiegend
> durch dessen Funktion vorgegeben sind und sich
> daher schlecht festigkeitsmässig optimieren
> lässt. Oder anders ausgedrückt: Bei einem
> solchen Bauteil ist es kaum möglich, die höhere
> Werkstofffestigkeit gewichtssparend durch
> entsprechende Reduktion der Abmessungen zu
> nutzen. Zu dem hat Titan ausgesprochen schlechte
> Gleiteigenschaften und eignet sich dadurch kaum
> für Gelenke allgemein (inklusive künstliche
> Hüftgelenke).
Sehr geehrter Hr. Weigum
Ich bin ein begeisterter Leser ihrer Beiträge, und freue mich immer wider wenn ich etwas neues von ihnen zu lesen bekomme :)
Ich hoffe sie bleiben dem Forum noch viele viele Jahre erhalten.
Aber hier liegen sie Falsch.
Es werden sehr wohl und sogar sehr häufig, künstliche Gelenke aus Titan / Titanlegierungen hergestellt.
Einer der absoluten Hauptgründe besteht darin, das der Menschliche Körper viel seltener auf Titan mit einer allergischen Reaktion reagiert, als bei anderen Metallen. Das Reduzierte Gewicht ist auch dort entscheidend, aber wohl ehr zweitrangig.
Die Reibstellen des Kugelkopfes in der Pfanne, werden meistens mit einer Keramik Schicht überzogen.
Ich hab dazu folgendes gefunden
Das Material
Endoprothesen werden aus besonders körperverträglichen und abriebfesten Materialien hergestellt. Für die massiven Komponenten wie z.B. die Hüftstiele, werden hochwertige Kobalt-Chrom-Legierungen, Titanlegierungen sowie Reintitan verwendet. Hüftpfanne und Hüftkopf, die direkten Kontakt miteinander haben, stehen in Keramik, Kobalt-Chrom-Metall oder speziellen Kunststoffen (Polyethylen) zur Verfügung. Das ausgewählte Material der Einzelkomponenten bestimmt dabei, welche der folgenden möglichen Kombinationen zum Einsatz kommt: Metall-Metall, Metall-Polyethylen, Keramik-Keramik oder Keramik-Polyethylen. Man spricht hier von der sogenannten „Gleitpaarung“.
Im Falle der zementfreien Versorgung besteht die Hüftpfanne aus zwei Teilen, einer Außenschale aus einer Kobalt-Chrom-Legierung, Titanlegierungen oder Reintitan und einem Pfanneneinsatz (Inlay) aus Polyethylen oder Keramik. Eine zementierbare Hüftpfanne ist hingegen einteilig und besteht aus Polyethylen.
Abhängig von Ihrer individuellen Situation wird Ihr Arzt entscheiden, welche Materialien für Sie in Frage kommen. """
vertrauen sie ihrem Arzt oder Apotheker
allzeit freie Implantat Grüße
Stefan