Erfahrungsberichte kann ich ja auch so schreiben, vor allem kann ich schreiben, was ich will, ohne auf einen Sponsor Rücksicht nehmen zu müssen. Transmission oder Auflösung kann ohnehin jedes Labor messen, dazu braucht es nicht einmal einen besonderen Fernglasexperten.
Der eigentliche Kernpunkt, den man verinnerlichen muss, wenn man Ferngläser wirklich bewerten will, führt jedoch in eine andere Richtung: Ein Auge ist keine Kamera, und der Mensch nimmt keine Schnappschüsse auf, die es dann zu analysieren gilt. Es scheinen nicht selten gerade solche Optiken im Vorteil zu sein, die eine clever gewählte Mischung aus Aberrationen aufweisen. Das sture Ausmerzen aller vermeintlich schädlichen Aberrationen führt offenbar nicht zu dem Bild, das der Anwender als natürlich beschreiben würde. Die Fernglashersteller machen jetzt einen Lernprozess durch, von dem noch gar nicht abzusehen ist, wo er in 10-20 Jahren angelangt sein wird. Ich halte es durchaus für möglich, dass das Premiumglas der Zukunft weniger Eigenschaften mit einem gegenwärtigen Swarovski SV teilen wird, als mit manchem Fernglas viel älterer Herkunft, denn zu lange hat man den Computern beigebracht, Aberrationen zu eliminieren, anstatt "humane" Abbildungseigenschaften zu generieren.
OK, ich drifte ab - es wird noch eine Weile dauern, bis ich genau wissen werde, was ich damit meine :-)
Viele Grüße,
Holger