Nun habe ich mich auch überwunden (der Preis!) und bin stolzer Besitzer eines BTX mit 95er Objektivmodul.
Meine ersten Erfahrungen decken sich mit denen anderer Besitzer.
Auch ich kann bestätigen, dass der binokulare Einblick ein unvergleichlicher Vorteil gegenüber monokularem Einblick ist. Und das in Verbindung mit der exzellenten Abbildungsqualität.
Beobachtet habe ich bisher Greifvögel (Turmfalken und Mäusebussarde). Vorgestern habe ich das BTX am Sternenhimmel getestet: Halbmond, Saturn, Jupiter. Die Abbildungsqualität ist hervorragend. Randscharf und keinerlei Abberationen feststellbar. Am Stern sind intra- und extrafokal keine Dachkanten sichtbar. Der Saturnring wie ausgestanzt, der Mond Titan eindeutig sichtbar. Am Jupiter sind bei 35fach die beiden Wolkenstreifen eindeutig sichtbar. Der Halbmond schön gestochen scharf ohne CA.
Das schöne am binokularen Einblick ist einfach, dass man die Zeit vergisst, weil es extrem entspannt ist, beide Augen zu benutzen. Ich habe zwar noch parallel weitere Teleskope aber es ist schon immer anstrengend gewesen, mit einem Auge länger als 15 Minuten durch ein Okular zu schauen.
Klar, der Preis ist schon happig, aber ich denke, ich werde es nie mehr hergeben. Ich habe anfangs auch 100mal hin- und herüberlegt, ob ich das viele Geld investieren soll, mittlerweile denke ich nicht mehr über den Anschaffungspreis nach, weil das Produkt derzeit alternativlos ist. Das Design und Zubehör sind auch sehr durchdacht. Ich habe mir noch für Vorder- und Rückteil die Stay-On-Cases als Schutz zugelegt. Die lassen sich mit einem Trageriemen verbinden. Damit kann man das BTX dann über der Schulter transportieren.
Nachteile gibt es natürlich auch: die Vergrößerung ist nicht variabel (vielleicht gibts irgendwann einen Zoom-Converter?). Bei der Positionierung des BTX muss man immer die Okulare für beide Augen waagerecht ausrichten, sonst schaut man mit schiefem Nacken durchs Teleskop. Das Gewicht ist so gerade noch akzeptabel. Das Digiscoping ist zwar machbar, man verschenkt aber Licht.