Hallo "Florian", hallo Herr Münzer,
es gibt noch ein (selten erwähntes) Kriterium, das für Vogelbeobachter, die öfter aus relativer Nähe Vögel in Feldhecken oder im Gebüsch beobachten, wichtig sein kann. Die Möglichkeit mit einem höher vergrößernden Glas und daher bewusst geringer gewollter Schärfentiefe Vordergrundzweige vor dem beobachteten Vogel durch Unschärfe etwas ausblenden zu können. Es ist sicherlich kein vorrangiges Argument, aber doch nicht ganz zu vergessen. Dieser Aspekt jedenfalls spricht für ein 10 x 42, oder sogar wegen der dunkleren Umgebung im Gebüsch für ein lichtstarkes 10 x 50 (56).
Ansonsten hat Florian ja auch erwähnt, dass er nach Aufstiegen - bei längeren Wanderungen in den Bergen, nehme ich mal an - wegen Handunruhe nicht so glücklich mit 10-fach war. Ich rate für solche Fälle - auch wegen des Gewichts bei längeren Wanderungen - stets zu einem 8 x 32. Es ist am Tage und in nicht so dunkler Umgebung, also wenn nicht bevorzugt im Wald und dort auch noch in Gebüschen beobachtet wird, für mich immer noch das ideale, leichte Allroundglas und bietet, wie hier schon mehrfach kommuniziert wurde, das größte Sehfeld. Im Falle des sehr guten Zeiss Victory 8 x 32 FL sogar 140 m auf 1000 m. Die 8 x 32 - Gläser der Spitzenhersteller haben übrigens fast alle ein größeres Sehfeld als die 8 x 42 - Varianten. Wenn schon 8-fach, dann von daher das 8 x 32 mit dem größten Sehfeld und dem geringsten Gewicht, finde ich. In der Dämmerungstauglichkeit ist es nur unwesentlich schwächer als ein 10 x 42 (4 mm statt 4,2 mm AP).
Wenn es Florian dagegen nicht vorrangig auf möglichst niedriges Gewicht ankommt, dann ist für seine Zwecke in der Tat das hier schon mehrfach empfohlene Swarovski 8,5 x 42 EL die beste, aber auch teuerste Empfehlung. Es ist eines der besten Ferngläser schlechthin und zudem mit fast 5 mm AP ein recht guter Kompromiss in dunklerer Umgebung oder in der Dämmerung.
Frank Distel
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.08 20:38.