Sie hatten im zweiten Absatz Ihres Beitrags eine spezielle Beobachtung beschrieben (10 cm Abstand, Akkommodation auf unendlich usw.) und dann im letzten Satz dieses Absatzes die Schlußfolgerung gezogen ...
„Die APs sind also nicht homogen und nicht gleichmaessig "ausgeleuchtet"!“
DIESE Schlußfolgerung ist falsch, und warum sie falsch ist, hatte ich in meinem Beitrag begründet. Insofern hätte Ihnen mein Beitrag doch nützen sollen!? Es hätte Ihnen nach dem Lesen klar sein sollen, daß das, was Sie bei Ihrer „netten Spielerei“ gesehen haben, eben doch nichts mit homogener (= gleichmäßiger) Ausleuchtung zu tun hat.
Daß ich hier schon mehrfach empfohlen hatte, zum präziseren Einstellen des Fernglases auf die eigene Augenweite das Fernglas etwa 1 cm weiter vom Auge entfernt zu halten, hatte doch überhaupt nichts mit der Gleichmäßigkeit der Pupilllenausleuchtung zu tun, sondern sollte nur eine Einschränkung des Sehfeldes bewirken, um die Deckungsgleichheit der Bilder beider Augen besser beurteilen zu können. Insofern können Sie sich im Zusammenhang mit einer von Ihnen vermuteten inhomogenen Pupillenausleuchtung nicht auf meine Empfehlung berufen.
Da Sie in Ihrem vorherigen Beitrag auch geschrieben hatten ...
„Verkippe ich das Glas leicht, so wird diese Zone deformiert und ist nicht mehr konzentrisch bezueglich des Gesichtsfeldes“,
... wies ich in diesem Satz in meiner Antwort ...
„Deshalb treten ganz gewaltige Sehfeld-Vignettierungseffekte auf, deren Symmetrie zudem noch davon abhängt, ob Ihre Augenpupille zur opt. Achse des Okulars zentriert war“
speziell auf das Symmetrieproblem hin und erklärte Ihnen damit, warum Sie beim Verkippen des Glases sehen, daß sich die von Ihnen beschriebenen Zonnen deformieren und nicht mehr konzentrisch zum Sehfeld sind. Auch von diesem Hinweis hatte ich angenommen, daß er Ihnen nützlich wäre. Schade, daß Sie es anders sehen.
In Ihrem neuen Beitrag fragen Sie, warum bei Ihrem Zeiss-FL-Glas im Gegensatz zum Leica Trinovid „diese diffuse Zone” im Sehfeld bleibt (die gar nicht diffus ist, sondern nur weniger hell). Sie schrieben „Gesichtsfeld“, meinten aber „Sehfeld“, denn das Gesichtsfeld ist der Winkelbereich, den Sie OHNE Fernglas beim Geradeaussehen ohne Augenbewegung und ohne Kopfbewegung mit einem Auge („monokulares Gesichtsfeld“) bzw. mit beiden Augen („binokulares Gesichtsfeld“) wahrnehmen können. Wenn Sie mit „dieser diffusen Zone“ die ringförmige, zur opt. Achse konzentrische Zone am Rand des Sehfeldes meinen, in der Sie eine verminderte Bildhelligkeit wahrnehmen, so ist das nichts anderes als eine von der oben erwähnten Vignettierung betroffene Zone, deren Ursache eine nicht exakt in der AP-Ebene positionierte Augenpupille ist.
Ich vermute, daß Sie wohl als Brillenträger (?) einen relativ fixen Abstand der Augenpupille vom Okular einhalten müssen und dieser Abstand beim Leica Trinovid eben genau der richtige ist, damit sich Ihre Augenpupille am Ort der AP oder zumindest ihm sehr nahe befindet, während beim Zeiss FL offenbar der AP-Längsabstand etwas kleiner oder etwas größer als beim Leica Trinovid ist und daher Ihre Augenpupille entsprechend zu weit weg vom oder zu nahe am Okular und somit nicht in der AP-Ebene, sondern dahinter bzw. davor positioniert ist.
Versuchen Sie doch mal, zwei oder drei Millimeter mehr Abstand zum Okular zu halten (falls Sie zu nahe dran waren) oder das Fernglas fester an die Brille zu drücken, damit diese näher an Auge kommt (falls Sie zu weit weg waren). Es müßte auf diese Weise schnell herauszufinden sein, wo Ihre Augenpupille liegen muß, damit Sie ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild ohne „diese diffuse Zone" sehen.
Ich hoffe, daß Ihnen meine Antwort zumindest jetzt mit diesen ergänzenden Angaben doch noch nützen werden.
Walter E. Schön