...weil die Schichten nicht aus unpolaren Polysilanen bestehen, wie Sie annehmen, sondern aus Polysiloxanen. Im Unterschied zu den Silanen sind die Siliziumatome in Siloxanen nicht direkt miteinander verbunden, sondern mit polaren Sauerstoffatomen verbrückt. Die Beschichtungen sind also schon von ihrer Grundstruktur her nicht völlig hydrophob. Ihre Wirkung dürfte zum Teil auch darauf beruhen, das hydrophobe und hydrophile Bereiche in der Netzstruktur in günstiger räumlich Anordnung zueinander folgen, die bei Ferngläsern eingesetzten Silikone dürften also amphotere Eigenschaften zeigen.
Es kommt hinzu, dass die Netzstrukturen offenbar mit mehr oder weniger geheimgehaltenen Additiven versehen werden, um bestimmte Eigenschaften noch weiter zu modifizieren (z.B. die elektrostatische Aufladung zu vermindern, etc.) Deshalb wird sich der Schichtaufbau in gewissen Grenzen von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, und wer weiß was das im Einzelnen bedeuten kann.
Ich persönlich glaube, dass die Schichten für die Mehrheit der Anwender einen praktischen Vorteil bedeuten können, der die möglichen winzigen optischen Einbußen überwiegt. Leute jedoch, die pfleglich mit ihren Geräten umgehen und wissen, wie man eine optische Oberfläche nicht behandeln darf, könnten im Prinzip darauf verzichten, ihnen dürfte die Angst vor kontrastmindernden Krätzerchen reichlich übertrieben vorkommen.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.11.09 17:08.