Nach meinem Kenntnisstand ist Miyauchi ein kleiner Betrieb mit nur wenigen Mitarbeitern. Händler haben sich oft darüber beklagt, dass deren Vertrieb nur sporadisch funktioniert und manchmal wochenlang nicht erreichbar ist. Deren Produkte wurden nie in grossen Stückzahlen hergestellt. Die Grossferngläser für astronomische Anwendungen, mit Wechselokularen, hatten vor knapp 10 Jahren eine echte Marktlücke getroffen, leider waren diese Okulare aber nicht kompatibel mit den weit verbreiteten Standardgrössen. Das haben die Chinesen inzwischen geändert, nachdem sie die Miyauchi Ferngläser fast 1:1 kopiert hatten und seitdem für wenig Geld und in grossen Stückzahlen auf den Markt werfen. Das 7x50 Binon war angeblich das Resultat einer Idee, die alten Porro II Ferngläser aus der Epoche des zweiten Weltkrieges wieder aufleben zu lassen. Das Binon war, technisch gesehen, insgesamt auch ein leidlich gelungenes Experiment, wegen der nur mittelmässigen Randschärfe fehlte ihm aber die Klasse, die es gebraucht hätte, um wirklich Aufmerksamkeit gewinnen zu können.
Ich vermute mal, Miyauchi ist eher eine kleine Gruppe von Idealisten, die nicht gerade viel Geld verdienen und es auch nie versucht haben, die aber stattdessen immer mal wieder auf schräge Ideen gekommen sind und sich dadurch wohltuend von dem globalisierten Einheitsbrei vieler Hersteller unterscheiden.
Viele Grüsse,
Holger Merlitz