Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Genauigkeitsphantasien? Das sind Realitäten!

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

18. Oktober 2007 09:20
Wenn Sie sich nicht vorstellen können, daß Miyauchi (oder, wie Sie sagen, „eine kleine Optikbude“) auf Winkelsekunden genau arbeitet und 50 Schichten Vergütung aufdampft, dann liegen Sie schon richtig. Aber das rechtfertigt keineswegs, die von Herrn Weigand genannte Genauigkeitsforderung bei der Einhaltung des Dachkantenwinkels und die von ihm genannte Zahl der Vergütungs- oder Verspiegelungsschichten als „Genauigkeitsphantasien" zu diffamieren!

Miyauchi baut aus gutem Grund, nämlich u.a. weil Miyauchi diese Genauigkeitsforderungen nicht einhalten kann, keine Dachkantferngläser. Denn bei Porro-I- und Porro-II-Prismensystemen ist die Einhaltung der Winkel der spiegelnden Prismenflächen vergleichsweise unkritisch, weil erstens keine Pupillenteilung mit anschließender Bildüberlagerung stattfindet (bei welcher größere Dachkantenwinkel zu Doppelkonturen und störenden Interferenzen führten) und zweitens Winkelfehler der Prismen durch Justage beim Einbau ausgeglichen werden können (sofern sie nicht zu groß sind). Ferner ist eine Verspiegelung nicht erforderlich, und somit werden die ca. 50 Schichten einer dielektrischen Verspiegelung nicht gebraucht.

Unabhängig von Herrn Weigand hatte auch ich schon vor Jahren hier und an anderen Stellen (A.de) als Genauigkeitsforderung beim Dachflächenwinkel von Dachkantprismen „wenige Winkelsekunden“ genannt, z.B. hier:

[www.juelich-bonn.com]

[www.juelich-bonn.com]#

Sicher haben sich auch noch viele andere, die mit der Fernglasoptik vertraut sind, in gleicher Weise geäußert. Es sind also keine Phantasien, sondern physikalisch begründbare und experimentell verifizierbare Forderungen, wenn das Fernglas in der Spitzenklasse konkurrenzfähig sein soll. Wenn es dann in der Spitzenklasse noch ganz vorn liegen soll, sind 1" bis 2" tatsächlich das zulässige Maximum.

Daneben ist übrigens auch die Sauberkeit der Dachkante (kein zerklüfteter Grat, sondern eine schnurgerade, extrem feine Linie ohne Ausbrüche) eine schwierig und darum nur mit viel Know-how und Sorgfalt (u.a. sehr langsames Polieren) erfüllbare Forderung. Denn wenn die Dachkante keine fast unsichtbar dünne Linie quer zur optischen Achse im Strahlengang ist, dann treten dort störende Beugungserscheinungen auf (ähnlich wie von der Fangspiegelspinne von Newton-Teleskopen als „Spikes“ an Lichtpunkten bekannt).

Übrigens hat auch der bei Dachkantprismen zur Vermeidung schärfe- und kontrastmindernder Interfrenzeffekte nötige Phasenkorrekturbelag ähnlich viele Schichten wie die dielektrische Verspiegelung. Sie haben bei Leica vielleicht in den Prospekten die dortige Bezeichnung „P40“ für den Phasenbelag gelesen. Die Zahl 40 ist von den ursprünglich 40 Schichten dieses Belags abgeleitet, der heute noch einige Schichten mehr aufweist, aber immer noch P40 heißt. Bei Swarovski und Zeiss wird die Zahl ähnlich sein.

Daß Dachkantferngläser von Bresser, Celestron, Meade, Tasco, Bushnell usw. zu Verkaufspreisen um oder nur wenig über 200 Euro derartige Genauigkeitsforderungen niemals erfüllen können, leuchtet jedem ein. Daher kommt es dann, daß mancher, der die Folgen der nicht eingehaltenen Forderungen als mangelhafte Bildqualität wahrnimmt, aus Unkenntnis über die Ursachen meint, Dachkantferngläser seien prinzipiell schlechter als Porroferngläser. Richtig ist vielmehr, daß Dachkantferngläser genausogut sein können, dafür aber aus mehreren Gründen (Dachflächenwinkelgenauigkeit, Dachkantensauberkeit, Phasenbelag und meistens auch noch Verspiegelung einer Fläche) sehr viel höheren Aufwand erfordern und darum deutlich teurer sein müssen. Ob der Mehrpreis für den Anwender durch den Komfortgewinn (Volumen, Form, Haptik, evtl. Gewicht, Innenfokussierung), die einfacher mögliche Wasserdichtheit und die stark verbesserte Nahbereichstauglichkeit gerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt und muß von jedem Anwender individuell beantwortet werden.

Sprechen Sie also bitte nicht abfällig von „Phantasien“, wenn hier korrekt mit belegbaren Zahlenwerten argumentiert wird.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Warnung vor Miyauchi Binon 5x32 W - falsche Herstellerangaben!

Walter E. Schön 3513 14. Oktober 2007 18:24

Re: Warnung vor Miyauchi Binon 5x32 W - falsche Herstellerangaben!

Holger Merlitz 1433 14. Oktober 2007 23:22

Nachtrag: scheinbarer Sehwinkel nur 54,5° (auf ±0,1° genau gemessen!)

Walter E. Schön 1765 15. Oktober 2007 12:29

Re: Nachtrag: scheinbarer Sehwinkel nur 54,5° (auf ±0,1° genau gemessen!)

Reimo Wilcke 1210 17. Oktober 2007 15:32

Wird durch Entfernen von 50 Sitzen aus einem Bus ein Zweisitzer-Coupé?

Walter E. Schön 1354 17. Oktober 2007 16:47

Miyauchi produziert selbst

Holger Merlitz 1287 17. Oktober 2007 22:47

Re: Miyauchi produziert selbst

Bernd Koch 1240 18. Oktober 2007 07:29

Genauigkeitsphantasien? Das sind Realitäten!

Walter E. Schön 1352 18. Oktober 2007 09:20

Warum sind bzw. waren Zeiss-Porros dann so teuer?

Manni 1628 18. Oktober 2007 18:51

Re: Warum sind bzw. waren Zeiss-Porros dann so teuer?

Norbert Weigand 1143 19. Oktober 2007 07:37

Re: Warum sind bzw. waren Zeiss-Porros dann so teuer?

Manni 1250 19. Oktober 2007 20:21

Re: Warum sind bzw. waren Zeiss-Porros dann so teuer?

Norbert Weigand 1087 19. Oktober 2007 20:54

Re: Warum sind bzw. waren Zeiss-Porros dann so teuer?

Manni 1152 19. Oktober 2007 22:30

Re: Warum sind bzw. waren Zeiss-Porros dann so teuer?

Norbert Weigand 1147 20. Oktober 2007 16:15

Re: Miyauchi produziert selbst

Holger Merlitz 1038 18. Oktober 2007 10:38

Wo steht die Seriennummer? Ich finde beim 5x32 W keine.

Walter E. Schön 1050 18. Oktober 2007 12:28

Re: Wo steht die Seriennummer? Ich finde beim 5x32 W keine.

Holger Merlitz 1164 18. Oktober 2007 15:04

Re: Warnung vor Miyauchi Binon 5x32 W - falsche Herstellerangaben!

Udo 1134 17. Oktober 2007 17:18

Re: Warnung vor Miyauchi Binon 5x32 W - falsche Herstellerangaben!

Volker Werres 1116 17. Oktober 2007 17:41

Großes Sehfeld ist z.B. für Überwachung oder Sportereignisse sinnvoll

Walter E. Schön 1294 17. Oktober 2007 17:44

Informationen zur Entstehungsgeschichte der Binon-Modelle

Walter E. Schön 1307 19. Oktober 2007 21:32

Welche Firmen haben Sie weggelassen?

Volker Werres 1159 19. Oktober 2007 22:55

Re: Welche Firmen haben Sie weggelassen?

Holger Merlitz 1163 20. Oktober 2007 10:28

Miyauchi 7*50 hat sogar 68 Grad

Udo 1128 20. Oktober 2007 20:49

Haben Sie es nachgemessen, weil Sie „hat ... 68 Grad“ schreiben?

Walter E. Schön 1130 20. Oktober 2007 22:01

Re: Haben Sie es nachgemessen, weil Sie „hat ... 68 Grad“ schreiben?

Holger Merlitz 936 21. Oktober 2007 12:23

Gemessene scheinbare Sehwinkel einiger weitwinkeliger Ferngläser

Walter E. Schön 1717 25. Oktober 2007 14:00

Schon wieder erwischt? Bald steht Canon nackt da.

Volker Werres 1228 25. Oktober 2007 15:15

Es ist nicht immer der Sehwinkel.

Klaus Müscher 1046 25. Oktober 2007 15:21

Ich habe den SSW gemessen, nicht berechnet!

Walter E. Schön 1261 25. Oktober 2007 16:02

Re: Ich habe den SSW gemessen, nicht berechnet!

Klaus Müscher 1032 25. Oktober 2007 19:29

Ferngläser mit einem Sehwinkel von 70° oder mehr

Manni 1158 25. Oktober 2007 22:22

Vornehmlich, aber nicht nur an aktuellen Modellen interessiert

Walter E. Schön 1016 25. Oktober 2007 22:34



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen