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Wo bleiben sie, die wahrhaft großen Victorys?

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02. März 2010 20:47
Liebhaber „richtiger“ Ferngläser – ich würde Modelle deutlich jenseits 10-facher Vergrößerung darunter verstehen – haben es schwer, und das nicht nur im wörtlichen Sinn. Zentralfokussierung, Justierstabilität, Dichtigkeit, kompakte Abmessungen und das alles bei möglichst geringem Gewicht, schon an diesen rein mechanischen Herausforderungen scheitern die meisten Hersteller. Je anspruchsvoller Vergrößerung und Öffnung ausfallen, um so mehr zahlt sich höchste Qualität selbst in den kleinsten konstruktiven Details aus, also wären Spitzenhersteller hier besonders gefragt. Aber während es bei vielen anderen Konsumgütern manchmal fast schon zweifelhafte Ehrensache der Hersteller ist, ihre umfassende Leistungsfähigkeit gerade an den größten Kalibern zu demonstrieren, scheint das bei großen Ferngläsern unrentabel. Die Auswahl wird nach oben hin nicht nur immer geringer, im Spitzensegment ist sie kaum mehr vorhanden. Selten gibt es Neuheiten, und wenn, dann eher bei Modellen zweifelhafter Herkunft und Qualität, die vielleicht den optischen Nimmersatt erregen können, einen qualitätsbewußten Liebhaber aber kaum interessieren dürften.

Versucht man notgedrungen, sich nicht am dürftigen aktuellen Angebot zu orientieren, wird es nicht besser. Ein historisches Zeiss 15x60 zu ergattern ist ein Kunststück für sich, und dicht und leicht oder mit guter Nahgrenze versehen ist es auch nicht – vom vorletzten Stand der Vergütungstechnik und damit gewissen Einbußen bei Kontrast und Transmission ganz abgesehen. Wenn also eines Tages durchsickert, lange nachdem entsprechende Gerüchte in die Welt gesetzt wurden, Zeiss könnte tatsächlich demnächst 12 und 15-fache 56er Victorys auf den Weg bringen, ist die Vorfreude genauso groß, wie die baldige Enttäuschung darüber, dass ein vorgepreschter Händler offenbar zurückgepfiffen und offiziell nichts verlautbart wird. Also heißt es weiter träumen. Was kann man sich da nicht alles ausmalen…

Zeiss könnte womöglich, wie klammheimlich schon bei den RF-Modellen, wieder zu bewährten Magnesium-Druckgussgehäusen zurückkehren, hurra! Während die hässlichen „dicken Polyamid-Brummer“ als normale 56er für meine Begriffe ein geradezu amerikanisches Erscheinungsbild abgeben (supersize me) gefällt mir bei den schlanker wirkenden 56er-Victory-RF nicht nur das Gehäuse-Design weit besser. Diese Gläser mit Metallgehäuse sehen nicht nur besser aus, sie sind mit 1150g auch um überraschende 100g leichter als ihre Kunststoff-Pendants. Und womöglich könnte man für die zusätzlichen Entfernungsmesser-Bauelemente noch vielleicht weitere 50-100g Gewicht abziehen. Magnesium-Druckguss macht’s möglich und das zeigt zweierlei: es war wohl nicht allein das Gewicht, das Zeiss einst zum Umstieg auf Kunststoff bewog, und man hat sich, ohne viel Tamtam, aber vielleicht nicht von ungefähr, der Qualitäten armierten Metalls zurückerinnert. Außerdem sieht die etwas längere Knickbrücke der RFs nicht nur besser aus, sondern dürfte auch eher die für höhere Vergrößerungen notwendige Stabilität liefern. Und für ein integriertes stabiles Stativgewinde oder gar ein Schnellwechselsystem wäre ein Metallgehäuse wahrscheinlich auch besser. Dafür würde man dann auch gerne wieder ein paar wenige Gramm draufpacken.

Wenn Zeiss also hoch vergrößernde 56er Victory herausbrächte, dann bitte, bitte, hoffentlich nicht in Gestalt der bekannten Polyamid-Whopper! (Die zurückgezogenen Fotos der vorschnellen Ankündigung zeigten leider genau deren unsäglich dickliche Form, die für meine Begriffe dem Verkaufserfolg der größeren Modelle von Zeiss alles andere als gut tut.) Dagegen in RF-ähnlichen Gehäusen, gutaussehend, metallen armiert, stabil und mit vielleicht sogar unter 1100g auch noch deutlich leichter als die aufgepumpt wirkenden Kunstharzgeschwister… das wär’ doch was zum träumen.

Vorerst jedoch scheinen bei Zeiss eher die Wünsche der Einäugigen erhört zu werden, neue Spektive, hauptsächlich mit verbesserter Streulichtunterdrückung, und ein Auszugsspektiv mit Variookular soll es geben. Nicht schlecht, sicher. Aber leichte und hoch vergrößernde Premiumferngläser von Zeiss wäre m. E. für Tag- und Nacht- und Himmelsbeobachtung unersetzlich. Sie wären deshalb ein echtes Aushängeschild ein Alleinstellungsmerkmal, denn kein anderer Hersteller zeigt m. E. momentan vergleichbares Potential: weder Leica noch Swarovski noch Nikon oder Kowa kommen an die für höchste Brillianz nötige Transmission heran, die Zeiss mit seinen Abbe-König Prismen und seiner T*-Vergütung realisieren kann. Und dass Zeiss auch in Sachen Gewicht die absolute Leistungsspitze markieren könnte, das beweisen die gelungenen RF-Metallgehäuse. In deren attraktives Design ein 15-faches und ein 18-faches 56er FL-System samt Abbe-König verpackt, meinetwegen auch noch ein 12-fach - jedes Spektiv könnte mir da gestohlen bleiben.

Nachdem Spektivisten regelmäßig verwöhnt werden und für Binokulanten bei manchem Hersteller sogar schon lautstarke Teilgruppen wie altersichtige Randschärfefanatiker die Entwicklungsrichtung mitbestimmen, wäre m.E. die Zeit reif, endlich auch allen jüngeren oder jung gebliebenen Beobachter mit guten Augen, die bei hoher Vergrößerung beide Augen offen halten wollen, erstklassig zu bedienen. Da könnte Zeiss nach allen Regeln der Kunst demonstrieren, wie „richtige“ Ferngläser aussehren müssen: mittenscharf, brilliant und maximal transmissiv, farbsaumarm und stark vergrößernd. Vom legendären 15x60 hat es mal geheißen es sei das beste Fernglas der Welt. Also los, Herr Weigand, wenn das kein Ansporn ist, Spektive gibt’s doch längst mehr als genug. Wenn der Fachhandel nicht genügend Marktpotential sieht und das Risiko scheut, wie wär’s mit einer Kleinserie, gebaut nach einer genügenden Anzahl von verbindlichen Anfragen, deren Modelle man dann im Direktvertrieb von Zeiss beziehen würde? Build on Demand, oder wie das Neudeutsch heißt. Herr Müllers und ein paar andere hier machten wahrscheinlich sofort mit. Manche wären vermutlich sogar mit dem verkaufshemmenden Kunststoff-Whopper-Design einverstanden, ich dagegen finde, die besten Ferngläser der Welt sollten unbedingt auch so ansehnlich und leicht wie möglich daherkommen. Also wo klemmt’s, es kann doch nicht so kompliziert sein, aus einem Metall-RF-Gehäuse die Entfernungsmesser-Elektronik und -Optik herauszunehmen und stattdessen ein paar gute 15- oder 18-fach Okulare einzusetzen? Come on, Mr. Weigand, show us, you can… :-)




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.03.10 21:45.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Wo bleiben sie, die wahrhaft großen Victorys?

konfokal 2581 02. März 2010 20:47

100%ige Zustimmung

Manni 1314 02. März 2010 21:55

Die Hoffnung stirbt zuletzt

konfokal 1266 03. März 2010 00:27

20x freihaendig: Das will gelernt sein

Holger Merlitz 1193 03. März 2010 01:37

Re: 20x freihaendig: Das will gelernt sein

konfokal 1071 03. März 2010 23:14

Re: Wo bleiben sie, die wahrhaft großen Victorys?

Kritiker 1206 02. März 2010 22:51

Re: Wo bleiben sie, die wahrhaft großen Victorys?

konfokal 1187 02. März 2010 23:43

Als Spektiversatz ist 18x zu wenig

Manni 1277 03. März 2010 00:02

Baukastensystem

Werner Jülich 1234 03. März 2010 09:38

Da bin ich aber völlig anderer Meinung

Manni 1240 03. März 2010 10:21

Ich würde maßvoll bleiben

konfokal 1062 03. März 2010 13:45

Re: Ich würde maßvoll bleiben

Kritiker 1040 03. März 2010 14:16

Warum nicht?

konfokal 977 03. März 2010 20:35

Re: Sind Spektivnutzer etwa maßlos?

Manni 1129 03. März 2010 14:47

Re: Sind Spektivnutzer etwa maßlos?

Werner Jülich 1203 03. März 2010 15:00

Nein, aber wer von Ferngläsern verlangt, "was des Spektivs ist" :-)

konfokal 1204 03. März 2010 22:26

Warum ich für ein Bino-Spektiv = hochvergrößerndes Fernglas plädiere

Manni 2160 04. März 2010 00:07

Kompromisse

konfokal 1206 04. März 2010 01:19

Re: Kompromisse ja, aber nicht bei der Abbildungsqualität

Manni 1359 04. März 2010 09:04

Re: Kompromisse ja, aber nicht bei der Abbildungsqualität

konfokal 1092 04. März 2010 09:30

Was wäre denn damit ?

pepe 1265 04. März 2010 13:30

Wer gibt sich schon mit 50% Transmission zufrieden?

Manni 1249 04. März 2010 14:22

Wenn es wenigstens 50% Transmission wären

Kritiker 1162 04. März 2010 14:47

Re: Wo bleiben sie, die wahrhaft großen Victorys?

Volker Werres 1173 04. März 2010 00:58

Oh, là, là,

konfokal 1296 04. März 2010 01:35

Re: Oh, là, là,

pepe 1228 04. März 2010 13:36



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