Hallo Holger,
ich vermute mal, Du beobachtest gerne sehr weit Entferntes, vielleicht kleine Landschaftsdetails im Unendlichen. Da ist hochvergrößernde Freihandbeobachtung in der Tat gewöhnungsbedürftig. Aber es geht, wenn man sich, ähnlich wie beim astronomischen Sehen, daran gewöhnt, eher "indirekt" hinzuschauen, also sich auf kurze scharfe Sekundenbruchteile der Wahrnehmung zu konzentrieren, und die Seheindrücke während des größtenteils pulsschlagbedingten Wackelns kurzzeitig zu unterdrücken, sie quasi dann zu vergessen. Ich habe jedenfalls das Gefühl, das man diese Art "intermittierender" Beobachtung trainieren kann.
Im erweiterten Nahbereich, wenn man sich nicht feinste Details, sondern etwas größere Strukturen anschaut, oder vielleicht ein ganzes Tier beobachtet, fällt das Wackeln viel weniger auf. Vielleicht ist man auch evolutiv für solche Beobachtungsobjekte etwas besser ausgerüstet, von wegen Beutefang und Jagen. Und vielleicht ist das auch mit ein Grund, weshalb sich Greifvögel m. E. meist recht schnell in den Blick bekommen lassen. Dazu braucht man natürlich ein möglichst großes Sehfeld, wobei große subjektive Sehwinkel sich glücklicherweise bei höheren Vergrößerungen leichter bauen lassen.
Gruß
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.03.10 23:22.