Ich verstehe ihren Ansatz nicht recht. Wo genau sehen Sie die Vorteile?
Herr Schön hat den gewichtigen Einwand "nur winzige Sehfelder möglich wegen zu hoher Divergenz eines Fernglasstrahlenbündels" gemacht. Würde durch ihre Vorstellung eines hohen Öffnungsverhältnisses schon diese gravierende Einschränkung nicht noch ein mal weiter verschärft?
Sie möchten das hohe Öffnungsverhältnis von 1:3 um kürzer bauen zu können, nehme ich an, und wollen den Strahlenkegel auf einem Teilstück parallelisieren. An den Prismen spart das weder Gewicht noch Volumen, eher im Gegenteil, wie Herr Schön sagte, und das Zerstreuungselement und die Tubuslinse kommen noch dazu.
Sehen wir davon ab, dass ein so hohes Öffnungsverhältnis bei Fernoptik Probleme macht, normalerweise nimmt man 1:4 bis 1:5 aus guten Gründen, die CA ist geringer und auch die sonstige Bildfehlerkorrektur wird erleichtert. (Nehmen wir an, die alte dialytische Idee, die Fehlerkorrektur dem Okular zu überlassen funktionierte gut genug, obwohl ich mir schon das kaum vorstellen kann).
Wenn man also die eingesparte Baulänge bei einem Fernglas mit erhöhtem Öffnungsverhältnis zur parallelisierten Teilstrecke machte, dann doch nur, um dort etwas unterzubringen? Nur was, im Fernglas? Im Mikroskop ist mehr Platz für Filter usw. sehr nützlich. Aber ein Element zur Brennweitenvariation kann in einem parallelen, also brennweitenlosen, Strahlenbündel doch nicht funktionieren, oder sehe ich das falsch?
Wozu also die Parallelisierung, wenn sie die Brennweitenveränderung eh nur davor oder dahinter bewerkstelligen können? Welche Vorteile Ihres Bauvorschlags übersehe ich?