Hallo Herr Jülich -
Da die Seeingzellen typischerweise (besser: statistisch häufiger) eine durchtschnittliche Größe von ~ 100mm haben, erklärt dies sowohl die unterschiedliche Wahrnehmung der Variationen pro Sehkanal als auch die immer wieder gern attestierten Beobachtungsqualitäten von 4"-Refraktoren. Gerade bei Vergleichen mit deutlich grösseren 'Lichteimern' (> 12"- Dobson Teleskope) unter mittleren bis schlechten Seeing-Verhältnissen kommt wohl dieser Effekt zum tragen.
Dennoch erklären die quantitativen Erläuterungen von Hr. Merlitz m.E. noch nicht die Eindrücke bei Mondbeobachtungen mit dem Doppelrohr.
Denn: (Objektivabstand / Augenabstand) x Vergrösserung x Bewegungsparallaxe (hier = 1) führt auch bei dreistelligen Vergrösserungswerten nicht annähernd zur mittleren Mondentfernung von 380000 km. Sicher gelten die obigen Annahmen nur für terrestrische Beobachtungsentfernungen und -bedingungen.
Vermutlich ist die Sinnesverarbeitung doch nicht nur wahrnehmungsabhängig, sondern auch erfahrungsbedingt (s. Mondillusion, also der vermeintlichen Größe des aufgehenden (Vollmondes))
Somit ist es - wie Sie schon schreiben - sicher eine immer wieder spannende Angelegenheit, zu untersuchen was 'da' von der Software so zusammengerechnet wird…
augen-scheinliche Grüße
Manfred Gunia
P.S.: Ein gar netter Zeitvertreib ist diesbezüglich auch diese Seite zu optischen Täuschungen:
http:/xxx/www.michaelbach.de/ot/index-de.html