Holger, grundsätzlich hast Du recht, aber den meisten Anwendern wird die Frage Fernglas oder Camcorder ohnehin egal sein.
Es ist da wie mit den Übergängen zwischen Mobiltelefon, Digitalkamera sowie @#$%&-PC, man ist bestrebt, Geräte anzubieten, die mehr kann als das, was ursprünglich möglich war.
Dass Sony soweit "oben" anfängt, ist klar, weil man sich einen Teil Neuentwicklung schon bezahlen will (nein, ich gehe nicht davon aus, dass man einfach nur zwei Camcorder zusammengekloppt hat). Billig kommt doch bei Allem immer erst später.
Dass Sony jetzt der erste Anbieter dieser Sorte Gerät ist, wundert mich ein bisschen, aber selbstredend werden andere nachziehen. Es wird spannend zu sehen, ob sich da herstellerseitig Binokular/Kamera-Allianzen bilden. Gerade im oberen Preissegment wird es in Zukunft schwerer werden, Hochpreisprodukte "nur" über Optikqualität zu verkaufen.
Dennoch bleibt die natürlich dem geneigten Forum erhalten. a) Fernglasfans werden immer genug gute Gläser auf Gebrauchtmärkten finden b) Auch Schallplatten und Uhren mit Zeigern und Mechanik haben überlebt. Daher brauchen jedwege digitale Neuentwicklungen keinen Optikfetischisten (im positiven Sinne) zu bekümmern.
Meine ganz persönliche Meinung zum Ausblick:
1. Spannend wird´s, wenn man auch hochempflindliche Sensortechnologie wie z.B. EMCCDs integrieren kann - dann geht´s den Nachtsichtgeräten an den Kragen.
2. Bei einer Stabilisierungsqualität wie bei Technostabis geht´s dann mit dem Digi-Bino gegen Camcorder.
3. Man stelle sich ein Software-Upgrade z.B. mit Vogel-Erkennung vor - ein Blick und im Display steht mehr als nur "Falke". Klingt abgehoben? Wurde schon vor Jahren für die Kombination Mobiltelefon/Blume entwickelt, aber dann doch noch nicht eingeführt.
4. Echte Miniaturisierung - da dreht sich zwar der Optikermagen auf links, aber letztendlich unvermeidlich.
Es bleibt also spannend...
Stefan Korth