Sie haben völlig recht.
Dieses Schaufenster kommuniziert seine eigene Botschaft: das man es nicht nötig hat, mit irgendwelchen Marketing-Gags zu arbeiten wie all die anderen.
(Nichts gegen Marketing (das hab ich selbst mal studiert), aber es hat leider zurecht den Ruf, die Leute zu manipulieren und zu Entscheidungen zu verführen, die nicht zu ihrem Besten sind.)
Deshalb kann man das Schaufenster auch nicht "optimieren", denn das würde bedeuten, die eigenen Grundsätze über Bord zu werfen, und die lauten beste Qualität und beste Beratung (bezgl. Kundenbedürfnis), falls ich das richtig verstanden habe.
Kleiner Exkurs:
Kürzlich stand ich vorm Schaufenster eines bedeutenden Juweliers.
In Augenhöhe: Rolex.
Darunter (Bückware sozusagen): Tudor.
Das ist die Zweitmarke von Rolex Geneve. Kostet die Hälfte, ist aber genau so gut und sieht auch so aus. (Marketing-Fuzzis nennen das Segmentierung)
Sohn (ca. 12): Boah, die ist ja so teuer wie ein Kleinwagen!
Vater: Wie ein Mittelklassewagen!
(Interessant ist, daß die Leute ihre Werteinschätzungen in "Auto-Einheiten" ausdrücken.)
Wer hat recht? Sohn, Vater, beide?
Antwort: keiner von beiden.
Das Auto kostet nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch noch Versicherung, Steuer, Reparaturen, Kraftstoff und Abschreibung. Das ist Faktor drei vom reinen Anschaffungspreis. Und das Auto ist nach zehn Jahren durchgefault.
Die Uhr allerdings, und dasselbe git für das Fernglas, hält Jahrzehnte, braucht keine Reparaturen, rostet nicht, bleibt immer schön und behält ihren Wert. Und: weitere Kosten fallen nach dem Kauf nicht an.
Ich finde, das sind interessante Aspekte, wenn wir über den Wert der Dinge reden.
Volkswirtschaftlich gesehen ist es aber auch sehr wichtig, daß engagierte Händler Verkaufsplattformen für europäische Optikhersteller wie Zeiss, Leica, Swaro, Optolyth, Steiner, Docter, Minox und Meopta organisieren. In dieser Industrie gibt es tausende hochqualifizierte Arbeitsplätze - noch.
Es liegt an uns Käufern, uns zu unserer Verantwortung zu bekennen.
Matthias