Hans schrieb:
> Ist es Fortschritt, wenn der Preis für die
> Randschärfe ein beim Schwenken unruhigeres Bild
> ist? Mir geht es so, dass ich das Bild der
> Swarovisions großartig finde - wenn ich das Glas
> auf einen Punkt gerichtet habe. Wenn ich es
> schwenke, also z.B. etwas absuche, finde ich das
> Bild unruhig, Stichwort "Globuseffekt". Vielleicht
> nehme ich das stärker wahr als andere, aber ich
> finde diesen Effekt, den ich seit Jahren von einem
> russischen Glas kenne (Baigish 7x30),
> "unangenehm".
Der Globuseffekt wird seltsamerweise von verschiedenen Nutzern unterschiedlich wahrgenommen. Dies ist auch die Quintessenz von Beiträgen im birdforum.net.
Für mich ist er im 8x32 nicht (mehr) wahrnehmbar; bei den ersten 8,5x42 Swarovision habe ich ihn deutlich gesehen.
Kimmo Absetz (der ehemalige Herausgeber der Zeitschrift "Alula" und ein extrem erfahrener Vogelbeobachter) schreibt übrigens, das man nach einer Gewöhnungsphase den Globuseffekt nicht mehr wahrnimmt.
Ich sehe übrigens auch bei meinem wirklichen Klassiker für Vogelbeobachter, dem Zeiss Dialyt 7x42 einen kleinen Globuseffekt. Als ich das Glas noch regelmäßig benutzt habe, ist mir das nicht aufgefallen.
> Da *ich* ein "holpriges" (besser vielleicht
> "unangenehmes") Schwenktverhalten wahrnehme, ist
> es auch nicht gewagt, dem Swarovision ein solches
> zu attestieren. Es ist *meine* Wahrnehmung, nicht
> Ihre. Wenn Sie das anders wahrnehmen, werde ich
> nicht widersprechen, offenbar gibt es dort
> individuelle Unterschiede. Was das
> Einblickverhalten angeht, das finde ich auch sehr
> angenehm. Ich fand es aber auch bei den Zeiss HT
> gut.
Das Zitat mit dem "holprigen Schwenkverhalten" ist von Holger Merlitz ;-)
Grundsätzlich ist es ja so, das ein Fernglas immer für den jeweiligen Benutzer passen muss.
Man sollte sich deshalb auf keinen Fall auf irgendwelche Empfehlungen von "Experten" verlassen, sondern sich selber ein Bild unter möglichst realen Einsatzbedingungen mit mehreren Fernglasmodellen machen.
Gerade im Internet ist es so, das das gerade gekaufte Fernglasmodell in den höchsten Tönen gepriesen wird (wie ich es tue..;-) )
Jeder muss jedoch für sich persönlich zu dem Schluss kommen, ob ein Leica, Swaro oder Zeiss am besten geeignet ist.
Und das ist auch gut so. Den nur so wird die Konkurrenz unter den den Herstellern aufrechterhalten, was uns schließlich durch eine Vielzahl verschiedener Modelle zugute kommt.
Man erinnere sich nur an die Situation vor 20-30 Jahren, als es für Vogelbeobachter eigentlich nur das Zeiss Dialyt 10x40 gab, vielleicht noch das Zeiss 7x42 und ein wenig Leica Trinovid 10x40. Und als Spektiv das Kowa TS1.
Da haben wir es heute deutlich besser.