Hallo Florian,
da hast Du sicher in vielen Punkten recht - der eigentliche Dorn in meinem Auge ist jedoch die Tatsache, dass die Premiumfernglaeser innerhalb weniger Jahre so abartig teuer geworden sind, und dass das die meisten Kaeufer gar nicht zu stoeren scheint. Keine Proteste, keine Boykotte, alles geht normal seinen Gang. Mir erscheint all das, vom technischen Standpunkt aus, fast wie eine Verar...ung des Kunden. Dazu kommt, dass echte Alternativen, die fuer mich in Frage kaemen, immer schwieriger zu finden sind. Vielleicht unterliege ich ja einem fatalen Irrtum, aber ich bin sicher, dass man ein optisch nahezu perfektes (d.h. auf, oder, was den SSW angeht, ueber dem Niveau der Premiumklasse liegendes) Fernglas fuer 1000 Euro bauen koennte, und das sich sogar(!) noch praezise fokussieren liesse, wenn man auf 'Gimmicks' verzichten wuerde. Zu diesen Gimmicks rechne ich auch Pseudoverbesserungen, die auf dem Papier nach etwas aussehen, in der Praxis aber wenig bis gar nichts bringen: Ueberzogen kurze Nahpunkte (macht die ganze optische Rechnung schwierig, erfordert zusaetzliche Korrekturen von Aberrationen), allzu schnelle Mitteltriebe (machen Mechanik und Optik anfaellig oder kompliziert), ueberzogen gute Randschaerfe (schwierige Rechnung, Kompromisse oder extra Kosten nur wegen der aeusseren 10%), ueberzogen hohe Transmission (extra Kosten wegen 4% mehr, die am Tage nix bringen, in der Nacht laecherlich geringe Vorteile), unnoetige Gewichtsreduktion (viel extra Kosten fuer 100g Ersparnis, dabei eventuell sogar mechanisch anfaelliger).
Vielleicht habe ich mich in den letzten Jahren auch zu sehr mit der Fernglastechnik befasst, bin zu tief in die Details eingedrungen - so etwas ist nicht immer gut, es ist manchmal besser fuers Gemuet, oberflaechlich zu bleiben, nicht zuviele Fragen zu stellen, und die Dinge zu nehmen wie sie sind ;-)
So, das war meine Weihnachtsansprache, ein frohes Fest an Alle,
Holger