Nö, am Billigglas kritisiere ich nur, dass man sich für ein billiges Dachkantglas entschieden hat, von der Sorte, die es bereits in zig Varianten auf dem Markt gibt, anstatt für ein Porro, das bei gleichem Preis sicher eine bessere Optik hätte. Aber ich akzeptiere natürlich, dass man sich an dem Markt orientieren muss und dann halt anbietet, was die Mehrzahl der Käufer bevorzugt.
Von Preistreiberei kann man dann sprechen, wenn die Preiserhöhung nicht mit einem entsprechenden Gegenwert (hier: Leistung des Instruments) verbunden ist. Das ist in manchen Fällen offensichtlich (als etwa das Leica Trinovid jahrelang beständig teurer wurde, ohne dass je etwas daran verändert wurde), in anderen Fällen weniger: Rechtfertigt die Leistungssteigerung des Victory HT dessen höheren Preis im Vergleich zum Victory FL? Für mich lautet die Antwort vielleicht nein, aber das werden die Käufer natürlich unterschiedlich bewerten.
Sicher geht zum Teil auch die gesellschaftliche Entwicklung mit in die Rechnung ein: Es gibt Leute, die zunehmend mehr Geld zur Verfügung haben, und auch mehr und mehr Leute, die von der Hand in den Mund leben. Dazwischen dünnt es sich aus.
Das ist ein Thema ohne Ende und wohl auch ohne möglichen Konsens, damit will ich mich lieber nicht tiefer befassen ...
Viele Grüße,
Holger