Mein ältestes „Handbuch des LEICA-Systems“ stammt vom 1. Oktober 1976. Darin ist das „7x35 B Trinovid“ (also damals noch mit den Kennzahlen vor dem Namen) mit den von Ihnen angegebenen Daten aufgeführt. Allerdings fehlt dort die Angabe der Dioptrienkorrektur, und es sind zusätzlich unter der Zeile „Sehfeld“ der tatsächliche Sehwinkel „in Grad: 8,6“ und der „Einstellbereich bis ca. 5 m“ aufgeführt. Das Gewicht ist wie von Ihnen, jedoch in der Einheit Kilogramm genannt „Gewicht: 0,550 kg“.
In meinen nächsten Leica-Handbüchern von 1978 und 1980 (leider habe ich nicht die vollständige Reihe) gibt es kein 7x35 oder 7x35 B, so daß Herr „Mick“ wohl [fast] recht haben könnte, wenn er schrieb, daß dieses Modell [kurz nach] 1976 eingestellt wurde.
Interessanterweise taucht das „Trinovid 7x35 B“ (jetzt mit Kennzahl nach dem Namen) aber im Leica-Handbuch vom 1. Juli 1981 wieder mit exakt den gleichen Daten auf (jetzt auch mit Dioptrienkorrekturwert „±3 Dptr.“ (heute ist die Abk. „dpt“ üblich). Allerdings ist die Zeichnung eine andere, und sie zeigt bei grundsätzlich gleicher Form und Größe einige kleine Änderungen: 1. Die Stülpaugenmuscheln sind nicht mehr zylindrisch, sondern leicht kegelförmig (zum Auge hin erweitert sich der Durchmesser); 2. oberhalb der linken Augenmuschel ist auf dem Metallring „7x35B 150m/1000m TRINOVID“ graviert oder gedruckt; 3. die Belederung ist mit einer groberen Struktur gezeichnet; 4. das rechteckige Etikett „Leitz WETZLAR“ ist durch ein rundes nur mit der Aufschrift „Leitz“ ersetzt worden; beiderseits sind auf Höhe der Oberkante der Knickbrücke Ösen für den Trageriemen zu sehen (auf der Zeichnung des 7x35B von 1976 sind keine Ösen zu sehen). Ferner gab es ab 1981 dieses Modell auch in einer gummiarmierten Version als 7x35 BA, für welche ein Gewicht von 0,560 kg angegeben ist.
Es scheint also, als habe Leitz dieses Modell nochmals kurz aufgelegt, um es dann aber bald endgültig einzustellen. Im Handbuch von 1983 ist es noch als 7x35 B und als 7x35 BA drin, aber in dem plötzlich als Ringbuch erschienenen von 1984 fehlt es wieder, und von da an war es endgültig von der Bildfläche verschwunden.
Walter E. Schön