Die "theorethische" Möglichkeit über 60-facher Vergrößerungen an Spektiven sind in der Praxis (der Beobachtung im Feld - ohne Auto) leider sehr wackelig. Ich habe mein Kowa 883 + 20-60fach Zoom + Spektiv(gesamt ca. 4kg) jetzt ca. 1 Monat im Einsatz (als Vogelkundler). Dabei habe ich folgende Erfahrungen gemacht:
1. Das Stativ Velbon Sherpa Pro 630 (aus Carbon) ist wunderbar leicht, aber wackelig. Obwohl ich von den 3 Segmenten nur das erste ausfahre und dadurch auf einer Beobachtungs(=Aug)höhe von 1,20 - 1,30m bin, ist jede Berührung mit einem Wackeln des ganzen Sytems verbunden. Diese Aughöhe reicht für kurze (<3 - 5 min) Beobachtungen. Wenn es stark flimmert (bodennahe Luftschichten) fahre ich schnell die Mittelsäule mit dem Manfrotto Videoneiger 128 aus, was eine noch stärker Wackelanfälligkeit zur Folge hat. Diese Praxis wende ich beim "schnellen" Schauen (rasche Art- oder Geschlechtsbestimmung des Vogels) an. Hier geht es ums schnelle Auf- und Abbauen des Sytems.
Wenn sie die untersten Beine halb ausfahren und die Mittelsäule nicht verwenden ist das Spektiv weniger wackelig und zum längeren Beobachten ohne Bücken angenehmer.
2. Zum fotografieren hab ich auch des Velbon mit einer Nikon D200 + 400er Tele + Konverter (ca. 3 kg) verwendet. Dabei hab ich wieder nur das 1. Segment ausgefahren und alle Drehringe streng fixiert. Zusätzlich habe ich am Haken unter der Mittelsäule den Rucksack (mit ca. 1,5 - 2 kg) gehängt. Dieser einfache Trick hat das Verwackeln merklich reduziert.
Zusätzlich hab ich den Spiegel der SLR-Kamera vorausgelöst =hochgeklappt (weil sonst der Spiegel vor der Belichtung hochklappt und dadurch wieder ein Wackeln erzeugt). Bei sich nicht bewegenden Motiven kann man dies machen - weil dadurch der Durchblick aufs Motiv verloren geht.
3. Die Austrittspupille ist unter 1mm nicht sehr angenehm zum beobachten. Speziell mit Brille und Schrägeinblick (des Spektives) ist ein längeres Beobachten schwierig. Im Astro und mit Geradeeinblick ist das vielleicht anders.
meint JC_4