Ein Pfandsystem mit Leih-Demogläsern würde einiges erklären. Mein Onkel, Betriebswirt, wunderte sich über die hohe Kapitalbindung dieses Geschäfts. Und sein neues 7x42 stand nicht in der Vitrine sondern kam aus einem ungeöffneten Karton und hatte die vergleichsweise deutlich beste Fokussierung.
Der Astigmatismus rechts ist winzig und spielt bei Tagbeobachtung keine Rolle. Ich glaube, dass viele (besonders ältere) Beobachter ihn auch im kritischsten Fall, an korrekt fokussierten hellen Sternen, nicht bemerken würden und nehme an, dass seine Größenordnung innerhalb der Toleranz liegt. Minimale unvermeidliche Fertigungsschwankungen gibt es auch bei Spitzengläsern - siehe auch die von Herrn Fritzens scharfäugiger Truppe bemerkten Unterschiede in den Tuben eines Canon 10x42.
Beim unfairen Vergleich mit Mikroskoptrieben haben Sie wohl recht, Ferngläser sollen ja außerdem auch noch dauerhaft dicht sein. Ich weiss aber nicht, ob ich bei freier Wahl nicht doch eine schönere Gängigkeit plus gelegentlichen Lagerfetttausch bevorzugen würde. (Herr Müllers, keine Lust den Nikon-Service zu testen? Die pappen Ihnen sicher auch die zugegeben hässlichen Goldschildchen wieder hin. Vielleicht ginge sogar Trageösen-Tuning. Tieferlegen oder seitlich ausstellen, passte dann auch zu den Goldschildchen.) Mein anderer ornithologisch tätiger Onkel macht es seit beinahe dreißig Jahren so. Sein Trinovid 8x40 war dazu zweimal im Service, kostenlos dank 30 Jahren Garantie. Die Servicewartezeiten und das Porto sind der einzige kleine Preis den er für den Genuss seines mikroskopähnlichen Mitteltriebes zahlen musste. Tempora mutantur.
Schönes Wochenende
8-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.07.09 21:48.