Eine Stunde vor dem Geschäft? Das habe ich in diesem Ausmaß noch nicht erlebt, bis zu 15 Minuten sind nach meinen Erfahrungen hier wohl eher die Regel.
Vorführgläser, die vielleicht besser "Vitrinengläser" genannt werden und die manchen Händlern zu den von Ihnen beschriebenen Zwecken (also Prüfung im und vor dem Geschäft) dienen, kann man m.E. ohne Bedenken kaufen, wenn der persönliche Test vor und im Geschäft keine Mängel zeigt.
Ein Beispiel: Wir haben an meinem Wohnort einen Händler, der ausschließlich Leica führt und Neuware eisern zum Listenpreis verkauft. Er hat eines der ersten erhältlichen Ultravid 10x42 HD als "Vorführglas" mit geringem Abschlag (ich glaube 50 oder 70 €) und natürlich mit Garantie und Leica-Pass verkauft. Der Käufer hätte alternativ auch Neuware zum Listenpreis bestellen können und hätte das Glas ohne Händlerhinweis sicher nicht als Vorführglas erkannt. Ich konnte letztes Jahr durch dieses Glas durchsehen und vergleichen - es ist genau so perfekt wie Neuware sein sollte.
Dass es teurer war als ein Victory 10x42 FL und ob es den saftigen Preisaufschlag im Vergleich zum früheren Ultravid wert war, ist eine ganz andere Frage.
Wenn im Versandhandel allerdings Gläser der Topmarken auffällig deutlich reduziert und wie Neuware angeboten werden, drängt sich mir nach Herrn Jülichs Bemerkungen über Vorführgläser, die "an den Mann/Die Frau gebracht" würden, der Verdacht auf, dass es sich in diesen Fällen eventuell auch um solche Ware handeln könnte, die dem Kunden zum Testen nach Hause mitgegeben und womöglich dem Badewannen- oder Kühlschranktest unterzogen wurden (hätte übrigens nicht gedacht, dass so etwas unter potentiellen Käufern "beliebt" ist). Hoffentlich irre ich mich da, es mag ja auch andere Gründe geben.
MP
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.07.09 13:12.