Ich habe einen guten Bekannten, der an der Uni Bonn im Bereich der Hirnforschung arbeitet. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann gibt es unter den Hirnforschern mehr als eine Vermutung, wie weit es mit unserem freien Willen her ist - wohl nicht sooo weit - und was seit Urzeiten fest verdrahtet ist. Ich will nicht über einen Fachbereich diletieren, von dem ich absolut keine Ahnung habe, aber weil es so schön griffig ist, habe ich mir ein paar Dinge zum Nachplappern gemerkt.
Gerade was Jagen, Nachstellen und Töten angeht, da scheint für viele von uns ( das uns habe ich bewußt gewählt ) eine große Anziehungskraft zu bestehen, schaun Sie einmal, womit Massen Heranwachsender ihre Zeit verbringen. Ich bin arrogant genug, diese Menschen nicht moralisch zu bewerten, sondern ich stecke sie in eine selbstgezimmerte biologische Schachtel mit der Aufschrift "Pech gehabt, falsch verdrahtet". Zu meinem eigenen Erstaunen muß ich allerdings gestehen, dass die Leute in dieser Schachtel trotzdem in der Lage sind, ein strafrechtlich unauffälliges Leben zu führen, ja dass sie sich auch sonst in keiner relevanten Weise von anderen Menschen unterscheiden. So ist das wohl auch mit dem Jagdinstink, dem Spaß am Angeln usw.
Es ist das Tier in uns, in unterschiedlicher Kombination.
Werner Jülich