Hallo konfokal,
mir persönlich käme Ihre Modellpolitik sehr entgegen, da ich gerade wegen der unschlagbaren realen und subjektiven Sehwinkel einige Modelle, wie z.B. das Dekarem 10x50 mit 130 m auf 1000 m bzw. einem SSW von 71,3° oder das Nikon 8x30 EII mit 154 m auf 1000 m bzw. einem SSW von 67,6° sehr schätze. Dabei ist das EII mit ca. 14 mm AP-Längsabstand noch ganz gut brillenträgertauglich. Aber auch als normalsichtiger benutzt man manchmal eben auch die Sonnebrille und ist zu faul sie abzunehmen, oder wäre zu langsam, wenn man es täte. Darüber hinaus teilt man Ferngläser mit Brillennutzern. Irgendwie kommt auch mir, der ich keine Brille benötige, ein größerer AP-Längsabstand entegegen. Die Okularlinsen verschmieren nicht so schnell mit Wimpernöl, oder -tusche. Der Einblick ist oft entspannter und das Beschlagen wird nicht so stark unterstützt, wenn man das Auge weiter von der letzten Linse entfernt haben kann. Wenn man in leicht vornüber gebeugter Haltung im Sitzen beobachtet, kann man das Auge oft nicht ganz an die Augenmuschel anlegen, so daß man diese etwas hineindrehen muß, um auch ohne Brille noch das ganze Sehfeld entspannt übersehen zu können. Irgendwie bauen die Jäger ihre Hochsitze für Zwerge, oder die Sache mit dem Gewehr bedingt die so niedrige Anordnung der Sichtschlitze.
Kurzum, so sehr ich weite Sehfelder schätze, habe ich doch nicht die Hoffnung, daß es vielen so viel wert wäre, auf die o.g. Vorteile großer, komfortabler AP-Längsabstände zu verzichten. Einigen vielleicht schon aus Vorsorgegründen. Wer mit zwanzig schon eine Zusatzrente anspart, der kauft doch mit vierzig kein nichtbrillentaugliches Fernglasmodell.
Viele Grüße aus dem sonnigen Osten,
Jan Münzer