Auch wenn der Hersteller Ihres GPS-Geräts eine solche Genauigkeit propagiert, können Sie wohl kaum mit einer höheren Genauigkeit als irgendwo zwischen 10 m und 20 m rechnen. Dies entspricht auch meinen eigenen Erfahrungen mit einem Garmin NÜVI 660. Lesen Sie hierzu Näheres hier nach:
www.kowoma.de/gps/Genauigkeit.htm
Höhere Genauigkeit wird mit dem heute endlich von der EU auf den Weg gebrachten Galileo-System erzielbar sein.
Da sowohl bei der Standortbestimmung der Laternen als auch bei der Ihres Fernglas-Aufstellortes ein solcher Fehler als Unsicherheit einkalkuliert werden muß, kann sich die maximale Abweichung sogar noch auf das Doppelte erhöhen, was bis zu ca. 40 m wäre, und das bei einer Entfernung, die Sie mit 181 m angeben.
Außerdem muß für eine korrekte Berechnung auch noch sichergestellt sein, daß die Verbindungslinie von der Mitte Ihres Fernglasobjektvs zur Mitte zwischen den beiden Laternen mit der Verbindungslinie zwischen den beiden Laternen einen rechten Winkel bildet. Dazu haben Sie nichts gesagt, diesen Winkel daher wahrscheinlich gar nicht überprüft, sondern einfach nach Augenmaß als gegeben vorausgesetzt (oder gar nicht an die Erfüllung dieser Bedingung gedacht?).
Da bei einem korrekt justierten Fernglas die beiden Achsen der Objektivstrahlengänge parallel verlaufen, erhalten Sie bei beidäugiger Beurteilung des Sehfeldes unabhängig von der Entfernung immer um den Abstand zwischen den Objektivachsen mehr als bei nur einäugiger Beurteilung (die beiden Kreise der Sehfelder sind nicht deckungsgleich, sondern überlappen einander mit eben dieser seitlichen Verschiebung). Die Sehfeldangabe bezieht sich stets auf das einäugige Sehfeld!
Da Sie ferner den Laternenabstand mit glatten 17 m angegeben haben, vermute ich, daß Sie auch hier nicht genau genug gemessen haben. Falls die Entfernung von 181 m stimmte, wäre ein Meßfehler von z.B. 0,4 m (bzw. eine entsprechende Ab- oder Aufrundung um diesen Betrag auf ganze Meter) auf die Bezugsentfernung 1000 m umgerechnet schon ein Fehler von 0,4 m · 1000 : 181 = 2,2 m. Das ist zwar nicht die Welt, aber so kommt ein kleiner Fehler zum nächsten, und in der Summe („Kleinvieh macht auch Mist“) könnte auf diese Weise durchaus der Unterschied zustandekommen, der zwischen Ihrer Berechnung und der Herstellerangabe besteht.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich will keineswegs die Herstellerangabe als gesichterten wahren Wert betrachten, aber um daran begründete Zweifel aufkommen zu lassen, muß man schon erheblich präziser vorgehen und alle Entfernungen mindestens auf 0,1 m genau bestimmen und den obengenannten rechten Winkel auf mindestens 4° genau gewährleisten (damit der Fehler unter 0,5% bliebe).
Walter E. Schön