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Prismendurchlaß relativ zu Öffnungs- und Zwischenbildgröße

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10. Dezember 2007 10:56
Leider ist es nicht so einfach, daß ein größerer Prismendurchlaß zu einem größeren tatsächlichen oder scheinbaren Sehwinkel führt. Denn dafür sind darüber hinaus auch die Objektivöffnung und die Zwischenbildgröße maßgebend.

Wenn man sich den Strahlengang in einem Fernglas vor Augen hält, wird das sehr leicht verständlich. Ich hatte dazu eben schon auf ca. 20 Zeilen begonnen zu beschreiben, was man wie aufzeichnen muß, aber dann wieder alles gelöscht, weil mir einfiel, daß Herr Köhler (von Analytik Jena bzw. Docter bzw. ehem. Zeiss Jena) auf seiner Website einige dafür sehr gut geeignete Zeichnungen hat. Wenn ich meine Erklärung darauf beziehe, kann ich sicher sein, daß Sie eine den wahren Verhältnissen präzise entsprechende Zeichnung vor sich haben und nicht meine Anleitung zum Zeichnen mißverstanden haben können und Ihre Zeichnung, anhand derer ich aller erklären will, anders aussieht, als ich es meine. Außerdem sparen Sie sich die Mühe des Zeichnens.

Bevor Sie jedoch meiner Anleitung folgen, sollten Sie sich diesen Beitrag ausdrucken, damit Sie auf dem Papier weiterlesen können, während Sie gleichzeitig auf dem Bildschirm das betrachten, was ich Ihnen gleich erklären werde.

Rufen Sie nach dem Ausdrucken bitte die folgende Website auf:

www.akoehler.de/

Dort sehen Sie links eine Inhaltsverzeichnis-Spalte. Klicken Sie dort unter dem Zwischentitel „Grundlagen“ die Zeile „Vergrößerung“ an. Auf der daraufhin erscheinenden Seite sehen Sie übereinander drei Zeichnungen. Betrachten Sie nun die unterste. Sie zeigt den Strahlengang für ein Fernrohr ohne Umkehrprisma.

Die roten Strahlen zeigen den Hauptstrahl (Mittenstrahl, weil durch die Mitte des Objektivs) und die beiden Randstrahlen des in der Zeichenebene liegenden Querschnitts des Strahlenkegels für einen am oberen Rand des Sehfeldes liegenden Gegenstandspunkt. Der Strahlenkegel hat seine Spitze am unteren Ende des senkrechten schwarzen Strichs (= Zwischenbild) über der Beschriftung „f' Oku“ (= Brennweite des Okulars).

Analog dazu gehören die grünen Strahlen zu einem Gegenstandspunkt am unteren Ende des Sehfeldes, und der entsprechende Strahlenkegel zwischen Objektiv und Zwischenbild hat seine Spitze am oberen Ende des schwarzen Strichs, der das Zwischenbild darstellen soll.

Schließlich zeigen die blauen Strahlen den Strahlengang für den auf der optischen Achse bzw. in der Mitte des Sehfeldes liegenden Gegenstandspunkt.

Die „Einhüllende“ aller Strahlenkegel ist ein rotationssymmetrischer Kegelstumpf mit der kreisförmigen Objektivöffnung als der (größeren) Grundfläche und dem kreisförmigen Zwischenbild als der (kleineren) Deckfläche. Ich hoffe, Sie können sich das so räumlich vorstellen.

Jetzt klicken Sie auf der Köhlerschen Seite links im Inhaltsverzeichnis eine Zeile tiefer „Sehfeld“ an. Wieder erscheinen drei Zeichnungen. In der obersten sind nun leider in etwas anderen Farben als zuvor (was rot war, ist jetzt auf weißem Grund schwer erkennbar gelb, und weil die Linien alle dünner geworden sind, erscheinen die Farben blassen. Außerdem sind in zwei schwer unterscheidbaren Rottönen zusätzliche Strahlenkegel für je einen Gegenstands- und Bildpunkt oben und unten innerhalb des Sehfeldes eingezeichnet. Die Beschriftung „ZBE“ bedeutet „Zwischenbildebene“ und gehört zu dem schon erwähnten senkrechten Strich, auf dem alle Spitzen der Strahlenkegel liegen. Die Spitzen der Strahlenkegel sind nichts anderes als die Bildpunkte im Zwischenbild.

Da ein Fernglas im Gegensatz zu einem astronomischen Teleskop ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild zeigen muß, wird es mit einem Umkehrprismensystem ausgestattet, das zwischen Objektiv und Zwischenbildebene angeordnet und in der mittleren Zeichnung durch ein schwarz umrandetes Rechteck symbolisch (weil ohne die diversen Spiegelungen) dargestellt ist. Sie sehen im gezeichneten Beispiel, daß der größte Durchlaß in diesem Falle an der Eingangsfläche des Prismensystems benötigt wird, weil in diesem Falle der Öffnungsdurchmesser (50 mm, weil 10x50-Fernglas) besonders groß ist.

Wenn man ein geich großes Prisma in einem Fernglas mit einem Öffnungsdurchmesser von nur 32 mm verwendete, wäre sehr viel „Luft“ im verfügbaren Prismendurchlaß. Deshalb könnte man jetzt auf der anderen Seite des Prismensystems das Zwischenbild sehr viel größer machen, um das Sehfeld wesentlich zu erweitern. Es wäre dann die Einhüllende aller Strahlenkegel wieder ein Kegelstumpf mit der nunmehr kleineren kreisförmigen Objektivöffnung als Grundfläche und dem jetzt viel größeren kreisförmigen Zwischenbild als Deckfläche. Der Kegelstumpf könnte in diesem Falle zum Zwischenbild hin sogar weiter werden statt sich wie zuvor in dieser Richtung zu verjüngen.

Im letzten Bild dieser Köhlerschein Seite wird ein vergrößertes Zwischenbild (für ein größeres Sehfeld) angenommen, bei dem sich zeigt, daß die vom Objektivrand kommenden Strahlen an der nunmehr zu kleinen Prismen-Eintrittsfläche vignettiert werden. Würde man hier die Objektivöffnung von 50 mm auf z.B. 42 mm verkleinern, wäre der Durchlaß noch groß genug.

Ich denke, daß man an diesen Bildbeispielen sehr gut sehen kann, daß der Prismendurchlaß allein nicht viel über das mögliche Sehfeld aussagt, sondern daß man immer zugleich auch die Öffnungsgröße des Objektivs betrachten muß: Je größer die Objektivöffnung, desto größer muß (bei gleichem Sehfeld) der Prismendurchlaß sein. Umgekehrt bleibt bei kleinerer Objektivöffnung und gleichem Prismendurchlaß genügend „Luft“, um hinter dem Prisma die Zwischenbildgröße vergrößern zu können, ohne daß es zur Vignettierung kommt. Das erklärt, warum es bei kleineren Objektiven leichter ist, ein großes Sehfeld zu erzielen – immer identische Vergrößerung vorausgesetzt.

Man könnte alles noch viel einfacher sagen: Alle geraden Verbindungslinien von jedem Punkt des runden Zwischenbildes zu jedem Punkt der Objektivöffnung müssen durch das als „Rohr“ gedachte Prismensystem verlaufen. Macht man die runde Objektivöffnung kleiner, so kann man bei gleich großem Prismen-„Rohr“ auf der anderen Seite das runde Zwischenbild größer machen.

Ich hoffe, daß sich damit Ihr vermeintlicher Widerspruch, Denkfehler, Druckfehler usw. vollständig aufgelöst hat.

Walter E. Schön


Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 33 Ferngläsern

Walter E. Schön 3173 23. November 2007 19:24

Gemessenes Sehfeld beim Vixen Ultima 10x50 größer als von Jülich angegeben.

Bernd Ruckes 1746 24. November 2007 14:36

Sagen Sie, was und wie sie gemessen haben

Walter E. Schön 1758 24. November 2007 16:58

Völlig falsche Daten, komische Schreibweisen

R. Brathe 1934 24. November 2007 17:30

Meine Meßmethode

Bernd Ruckes 1477 24. November 2007 22:40

GPS ist bei so kurzen Entfernungen zu ungenau, Prüfung des rechten Winkels?

Walter E. Schön 1398 24. November 2007 23:26

Ich möchte meine Meßmethode verteidigen.

Bernd Ruckes 1407 25. November 2007 08:54

Wie genau ist ein pesonal Navigator?

Robert Fritzen 1404 25. November 2007 10:32

Ich habe Ihr Ergebnis nicht als falsch bezeichnet, sondern nur ...

Walter E. Schön 1411 25. November 2007 10:49

Re: Meine Meßmethode

champollion marc 1394 25. November 2007 00:13

Re: Meine Meßmethode

Bernd Ruckes 1295 25. November 2007 08:57

Re: Meine Meßmethode

R. Brathe 1544 25. November 2007 10:46

abstände von 100-200 meter sind ohne GPS genauer zu ermitteln!

champollion marc 1306 25. November 2007 14:14

Re: Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 33 Ferngläsern

Franz 1311 24. November 2007 19:58

Sobald ich etwas Zeit finde, werde ich alle Herstellerangaben zusammensuchen

Walter E. Schön 1569 24. November 2007 22:06

Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 36 Ferngläsern

Walter E. Schön 2195 09. Dezember 2007 17:35

Unterschiedliche SSW bei Leitz Ultravid 32 und 42mm - aber "falsch herum"!

champollion marc 1389 10. Dezember 2007 01:02

Prismendurchlaß relativ zu Öffnungs- und Zwischenbildgröße

Walter E. Schön 1496 10. Dezember 2007 10:56

Re: Prismendurchlaß relativ zu Öffnungs- und Zwischenbildgröße

champollion marc 1424 10. Dezember 2007 12:20

Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 37 Ferngläsern

Walter E. Schön 1763 12. Dezember 2007 13:32

Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 39 Ferngläsern

Walter E. Schön 1786 03. Januar 2008 22:10

Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 48 Ferngläsern (9 hinzugekommen!)

Walter E. Schön 5926 04. Februar 2008 21:23

Re: Scheinbare Sehwinkel von 2 Boostern und 49 Ferngläsern (1 Fernglas neu)

Walter E. Schön 1978 06. April 2008 16:38

SSW von 2 Boostern und 52 Ferngläsern (3 neu hinzugekommene Modelle)

Walter E. Schön 1877 24. Mai 2008 11:16

Sie hätten besser das Fujinon HCF 8x32 begutachtet!

Manni 2700 26. Mai 2008 23:21

Re: Sie hätten besser das Fujinon HCF 8x32 begutachtet! oder das ESDE...

marc champollion 1890 27. Mai 2008 02:46

Ich kann den SSW nur solcher Ferngläser messen, die mir zur Verfügung stehen

Walter E. Schön 1541 27. Mai 2008 09:41

SSW von 2 Boostern und 53 Ferngläsern (1 Opernglas neu hinzugekommen)

Walter E. Schön 5268 27. Mai 2008 17:03

Es gab sie also ....

Holger Merlitz 1311 28. Mai 2008 03:41

Re: Es gab sie also .... naja, nicht für Brillenträger!

marc champollion 1230 30. Mai 2008 21:13

"5x20 , Sehfeld über 200 m auf 1000 m "

marc champollion 1312 30. Mai 2008 21:10

SSW von 2 Boostern und 55 Ferngläsern (neu: Zeiss Victory 10x45 RF)

Walter E. Schön 2362 10. Oktober 2008 11:50

Interesse am Vermessen von zusätzlichen Ferngläsern

Jens_B 1290 01. Februar 2009 21:53

Ja, ich bin interessiert - Terminabsprache telefonisch

Walter E. Schön 1309 02. Februar 2009 09:31



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