Ich stimme zu und möchte noch ergänzen, dass ein scharfer Bereich eines Bildes noch schärfer erscheint, wenn er von einem weniger scharfen Umfeld umgeben ist. So wie bei Rembrandts „Mann mit dem goldenen Helm“ der Helm so unglaublich golden leuchtet, weil die Umgebung sehr dunkel bis fast schwarz gehalten ist, so kommt beim nur mittig scharfen Fernglas dort die Schärfe zu übersteigert hoher Geltung. Man muss da bei Vergleichen sehr vorsichtig sein, um nicht auf solche Effekte hereinzufallen, die man durchaus zu den „optischen Täuschungen“ in erweitertem Sinne zählen darf.
Wer selbst fotografiert und ein sehr lichtstarkes Objektiv besitzt, kennt das von seinen Aufnahmen mit offener oder fast offener Blende. Die scharfen Details „stechen” deutlich heraus, obwohl diese Objektive allesamt bei offener Blende erheblich weicher (kontrastärmer) zeichnen und weniger gut auflösen als auf Blende 4 oder 5,6 abgeblendet.
Adlerauge