Ein Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn man mal Monopole ausnimmt (Schornsteinfeger fallen mir da ein) dann entscheidet jeder selbst was und wo er kauft.
Abhängig ist das natürlich einmal vom verfügbaren Geld und vom Bedarf/Bedürfnis.
1. Das verfügbare Geld ist ein Problem von fast allen. Man muss sich auf bestimmte Dinge beschränken. Entweder der neue Fernseher oder das neue Fernglas.
2. Der Bedarf ist unterschiedlich. Gebe ich 2000 Euro (wenn ich sie, siehe 1. habe) für ein Fernglas aus und 20 für Schuhe oder umgekehrt? Heutzutage kauft der Konsument oft auch nur noch aus Bedürfnissen, oder der Kauf hat gar nichts mehr mit dem Produkt zu tun (sogenannte Frust- oder Belohnungskäufe*, die von ganz anderen Problemen kurzfristig ablenken). Deshalb sind Produkte für das 50fache des Herstellungspreises kein Betrug, denn je teurer desto besser funktioniert die Belohnung/Bdürfnisbefriedigung in Bereichen wie Mode, Schmuck, KOsmetik, Luxusuhren, etc. Hier hat der Produktnutzen ja fast nichts mit dem Produktwert zu tun. Der Nutzen definiert sich hier sehr oft fast zu 100% durch den bezahlten Preis.
Soweit so gut, nun kommt die Problematik, wo kaufe ich was? Völlig klar, wenn ich nur ein überall gleichwertig verfügbares Produkt will, kaufe ich bei der billigsten Quelle, so es um den Produktnutzen geht und nicht der Kassenbon zum prestigeträchtigen Produkt beiträgt. (?)
Nein, denn es gibt viele Gründe nicht beim billigsten zu kaufen: örtliche Nähe, Beratung, Ladeneinrichtung, Zahlungsmöglichkeiten, Lieferung nach Hause, persönliche Bindungen, etc. etc.
Ich kaufe z.B. Kameras und Optiken normalerweise beim billigsten, seriösen Händler, denn ich brauche keine Beratung. Ich kaufe z.B. meine Waschmaschine beim Meisterbetrieb um die Ecke, denn der bringt die Maschine schließt sie an und nimmt die alte mit - und im Reparaturfall geht es schneller und billiger. Mein Stabiglas habe ich in München beim Fachhändler ausprobiert, das war mir hier wichtig, und auch gekauft.
Insoweit alles in Ordnung: der Konsument zahlt mehr für Dienstleistungen rund um das eigentliche Produkt.
Wo für mich der unehrliche Konsument kommt: der lässt sich stundenlang beraten und dann geht er ins Netz und kauft ein Schnäppchen. Wäre ich Einzelhändler, ich verlangte für ausführliche Beratung Geld, das dann im Falle des Geschäftsabschlusses vom Verkaufspreis abgezogen wird.
Carpe Diem!
OhWeh